Programm 2023 (barrierearm)

Jeden Tag ist Camp-Plenum im Zirkuszelt von 9 bis 10 Uhr.

Diese Zelte gibt es:

  • Großes Zirkuszelt
  • Smash IAA Zelt: Smash IAA ist ein Aktionsbündnis gegen die IAA – klassenkämpferisch und antikapitalistisch.
  • Moisés y Ghandi: Internationalistisches Zelt. Wenn wir eine gerechte Mobilitätswende wollen, müssen wir über München hinausdenken, denn alle Verkehrsmittel, die wir hier benutzen, müssen erzeugt werden und sind Teil eines globalen Wirtschaftssystems. Genau wie Produktion im Kapitalismus ist jedoch auch der Widerstand global. Menschen sehen nicht kampflos zu, wie Konzerne ihnen ihr Zuhause und ihre Lebensgrundlage nehmen. In dem Zelt ‚Moisés y Gandhi‘ möchten wir diese Kämpfe sichtbar machen und sie ins Herz der Bestie bringen. Denn während ein großer Teil der Zerstörung nicht in unerer Nähe stattfindet, sitzen die Mächtigen nicht selten hier: in Europa, in Deutschland, in München, auf der IAA.
  • No future for IAA Zelt: Im Zelt von no future und antifa nt erwarten euch Veranstaltungen zur grundsätzlichen Kritik des Kapitalismus, antiautoritäre Perspektiven der Klimabewegung, zum Zusammenhang von Mobilität, Raum und sozialer Ungleichheit, oder zu rechten Agitation gegen Ökologie und Klimagerechtigkeit.
  • Attac-Zelt
  • Deaf Space: Ein Zelt ausschließlich mit gebärdensprachlichen Vortragenden, wird in Deutsch gevoiced von Dolmis.
  • Kinozelt für Filme

Dienstag, 05. September

Moisés y Ghandi, internationalistisches Zelt

Ein demokratischer Ausweg aus der Klimakrise

  • von Make Rojava Green Again
  • 10:15 Uhr – 12:15 Uhr

El Sur Resiste I: Was der Südosten Mexikos mit uns zu tun hat.

  • von Vertreter APIIDTT/CNI & AG Recherche
  • 14:00 Uhr – 16:00 Uhr
Ein Überblick über die zerstörerischen Megaprojekte in Südmexiko, deren globale Bedeutung und die Beteiligung europäischer und deutscher Akteure. Einschließlich einer Kurzvorstellung der Recherche AG und ihrer Arbeit in Deutschland. Mit Aktivist*innen aus Deutschland.
Während der Panamakanal austrocknet soll im Süden Mexikos ein neuer Knotenpunkt der Weltwirtschaft entstehen: Der interozeanische Korridor und der Tren „Maya“ verbinden die großen Häfen am Atlantik und Pazifik miteinander, wobei sie neue Industrieparks, Fabriken, Militärbasen und Energieanlagen miteinander vereinen. Die „territoriale Neuordnung“ zerstört indigene Gemeinschaften und einzigartigen Ökosysteme und sorgt im größten Migrationskorridor der Welt für eine Eskalation der Kartellgewalt. Was die aktuelle Lage in Südmexiko mit uns hier in Europa und Deutschland zu tun hat, darüber wollen wir im ersten Teil der Vortragsreihe im internationalistischen Zelt auf diesem Camp gemeinsam sprechen: Nach einer Vorstellung der „Megaprojekte“ in Südmexiko geht es um die Rolle europäischer und deutscher Konzerne wie Regierungen sowie den Widerstand, der sich gegen diese auch hier bei uns artikuliert.
Triggerwarnung: Polizei,-Militär,-Kartellgewalt (Waffen, …) / Rassismus / sexualisierte Gewalt.

Bitte pünktlich sein.

Lithium- und Kupferabbau in Chile und Serbien

  • von Juan Donoso
  • 19:30 Uhr – 21:30 Uhr
All We Have Is Us ist ein 75-minütiger Dokumentarfilm, der den „grünen Bergbau“ in Chile und Serbien untersucht. Beide Länder teilen nach wie vor ein gemeinsames wirtschaftliches Schicksal: die Ausbeutung ihrer gemeinsamen Lebensgrundlagen im Namen der Energiewende.
In der chilenischen Atacama-Wüste bringen Graswurzelbewegungen und Gemeindevorsteher*innen die ökologischen und sozialen Notlagen zum Ausdruck, die sich aus der Präsenz der Kupferbergbauindustrie ergeben. Im Jadar-Tal in Serbien beschreiben Bäuer*innen und Aktivist*innen ihre Bemühungen, sich gegen den Bau der größten Lithiummine Europas zu wehren. Insgesamt taucht der Dokumentarfilm in die Erzählungen, Diskurse und Taktiken ein, die von sozialen Bewegungen gegen das Bergbauunternehmen Rio Tinto eingesetzt werden, und liefert eine kritische, aber proaktive Auseinandersetzung mit der Gerechten Transition.
Juan Donoso ist ein Aktivist aus der Bewegung für Klimagerechtigkeit und lebt in Berlin. Sein Ziel ist es, den Dialog zwischen Basisbewegungen aus Europa und anti-extraktivistischen Organisationen aus der Atacama-Wüste in Chile durch audiovisuelle Bildungsprojekte zu stärken.
Triggerwarnung: Naturzerstörung und die Emotionen von Menschen an der Front im Klimakampf in Chile und Serbien.

no future for IAA Zelt

„Unter dem Basteln liegt der Strand“. Transpis malen, Schilder pinseln mit no future

  • 16:00 Uhr – 18:00 Uhr
Transparente, Schilder und weitere Kundgebungsmittel sind wichtig für jeden Protest. Kommt vorbei, macht mit. Zusammen basteln für Aktionen macht Spaß und ist eine gute Gelegenheit sich kennenzulernen.

Die Shitshow der Autoindustrie crashen!

  • von no future for IAA
  • 19:00 Uhr – 20:30 Uhr
Die Autoindustrie  veranstaltet an der Messe und vielen öffentlichen Plätzen Münchens ein riesiges Greenwashing-Event. Aber nicht mit uns! Wir nehmen die Moblilitätswende selbst in die Hand – feministisch, antikapitalistisch und antirassistisch. Zur Eröffnung des Camps wollen wir mit euch die Aktionen gegen die letzte IAA Revue passieren lassen und euch einen Ausblick geben was euch dieses Jahr erwartet: auch dem Camp, in der Stadt – und darüber hinaus. 
Lasst uns gemeinsam diese Promo-Show für den automobilen Kapitalismus zu vermiesen!

Attac-Zelt

Allgemeine Rechtberatung vom Ermittlungsausschuss Erlangen

  • 11:00 Uhr – 12:30
Ihr habt ein Verfahren offen und wünscht euch eine Einschätzung oder Empfehlungen für eine Prozessstrategie? Ihr habt konkrete Fragen zu den rechtlichen Konsequenzen der Aktionen bei der IAA? Ihr plant eine Aktion und wollt wissen, was auf euch zukommt?
Wir beantworten euch eure Fragen rund ums juristische. Bringt – wenn möglich – gerne Akten, Briefe vom Staat u.ä. mit. Fragen werden grundsätzlich nicht in großer Runde beantwortet, sondern einzeln in privatem Rahmen.
Triggerwarnung: Gerichte, Repression

Letzte Generation – Wendepunkt ab 13. September

  • 16:00 Uhr – 17:00 Uhr
  • von Simon Lachner, Sprecher und Engagierter bei der Letzten Generation
Wie wollen wir ab dem 13. September in Berlin die Wende in der Klimapolitik einleiten?
Wie hoffen wir zum sozialen Kipppunkt zu kommen.
Wie erreichen wir den Punkt, dass plötzlich große Teile der Gesellschaft mit auf die Straße strömen.
Bei vielen anderen sozialen Bewegungen gab es an einem gewissen Punkt, an dem vielleicht auch schon viel Frustration herrschte, einen Retrigger Moment und scheinbar über Nacht sind viele Menschen zu den Protesten dazugeströmt. Auf diesen Moment wollen wir uns gut vorbereiten um dann alle Menschen gut vorbereitet in die Proteste mitzunehmen.
Ab Mitte September werden wieder mehr Menschen in Berlin zusammenkommen und wir laden alle ein sich am Wendepunkt zu beteiligen.
Bisher hatten wir schon zwei solche Momente, nach den Inhaftierungen letzten Herbst und als Wohnungen durchsucht und Website und Konten im Mai beschlagnahmt wurden. Auf einmal strömten Spendengelder rein und 1000 Menschen haben sich jeweils in den Tagen darauf auf der Website angemeldet. Diese Menschen konnten wir bisher nicht gut genug integrieren. Aber wenn die Gesellschaft das nächste Mal das große Unrecht wahrnimmt wollen wir darauf vorbereitet sein.
Worauf könnt ihr euch dann im September genau einstellen. Wie läuft das ab? Was kann jetzt noch vorbereitet werden wenn ihr mit dazu kommt?
Triggerwarnung: Repression. Bitte keine Diskussion über Protestform.

Deaf Space

DeafAwareness-Schulung

  • 10:00 Uhr – 14:00 Uhr
Es ist eine vierstündige Schulung zur Thematik Awareness in Kontext zu Lebenswelt der tauben Menschen als auch in Interaktion zwischen Hörenden und Tauben.
Bitte unter awareness_noiaa@riseup.net anmelden für die Schulung. Danke!

DeafSpace – ein kuratorischer Einführungsvortrag

  • Dies ist der Auftakt für die 5tägige Veranstaltung der DeafSpace-Zelt. 
  • 17:00 Uhr – 19:30 Uhr
Es werden grundlegende Hintergrundwissen vermittelt, die hilfreich sind
für den gesamten Programmablauf als auch für die Beschäftigung mit der Thematik Taubsein, Gebärdensprache und Identität. Vor allem auch ein Verständnis zu den Problemen der Tauben mit der hörenden Welt. Die Diskriminierungen als auch Unterdrückungen aus der hörenden Welt werden aus linkspolitischer Sicht dargestellt.
Insbesondere wird eine linkspolitische Perspektive eingebracht, um daraus sinnvolle Zusammenhänge erkennen zu können für die anschließenden Vorträge/Workshops.
Schlussendlich am Ende der 5tägigen Veranstaltung wird eine Zukunftswerkstatt durchgeführt,  die das Ziel hat, eine Brücke zwischen der Taubengemeinschaft und der Hörendengemeinschaft zu bilden für eine künftige effektive Zusammenarbeit.

Kinozelt

DIY Megaphon Löt-Workshop

  • von Markus Rettinger
  • 15:00 Uhr – 17:30 Uhr
  1. Kleiner Lötkurs (Kabel bezinnen, Kabel zusammenlöten, Verbindung isolieren)
  2. Vorstellung elektronischer Bauteile (Widerstände, Kondensator, Transistoren)
  3. Zusammenlöten einer einfachen Megaphon-Schaltung nach Anleitung

Verletzungsgefahr wegen heißer Lötspitzen. Vorkenntnisse hilfreich, aber nicht notwendig; Für Kinder eher ungeeignet

Mittwoch, 06. September

Zirkuszelt

Sexpositivität – die Verkehrswende?

  • von Consent Calling
  • 16:00 Uhr – 18:00 Uhr
Durch Sexpositivität zur sexuellen Befreiung? Raum für kritische Auseinandersetzungen und Austausch
Dieser Workshop möchte Raum schaffen, um sich dem Thema Sexpositivität zu widmen. Nach einem kurzen Impuls soll es vor allem um einen gemeinsamen Austausch gehen; um Erfahrungen, Wahrnehmungen und Perspektiven rund um das Thema Sexpositivität zu sammeln. 
Denn Sexpositivität kommt auch in Diskursen des Mainstreams immer mehr an; sexpositive Partys in jeder größeren Stadt, kinky Outfits bei Technopartys, Sexpositivität als Anspruch in Netflixserien und zunehmend positive Bezüge bezüglich dieses Schlagworts. Das alles wirkt auf den ersten Blick wertvoll und fortschrittlich. Und trotzdem lohnt es sich genauer hinzusehen: 
Hat der Diskurs rund um Sexpositivität zur sexuellen Befreiung beigetragen – wenn ja, inwiefern? Haben wir die sexuelle Befreiung bereits hinter uns? Wenn ja – woran würden wir das merken?
Wo produziert dieses Schlagwort aber auch neue Dogmen und Drucksituationen für Menschen?
Gemeinsam wollen wir in diesem Workshop einen kritischen Blick auf Sexpositivität werfen und neue potentielle Zwänge und neoliberale Logiken entlarven. Wir wollen verstehen inwiefern das Patriarchat auch in der Lage ist Sexpositivität für sich zu nutzen und wo wir als feministische Bewegung ansetzen können, um das emanzipatorische Potential von Sexpositivität zu wahren?
Denn wie kann sich auf Sexpositivität bezogen werden, ohne die konstante Einbettung jeglicher Form von Sexualität in Macht- und Herrschaftsverhältnis zu vernachlässigen und ohne in Individualismus zu verfallen?
Es ist keinerlei Vorwissen nötig, vielmehr soll eine lockere Diskussionsrunde entstehen, bei der alle willkommen sind, die Interesse am Austausch zu diesem Thema haben.
Consent Calling ist ein feministisches Sexshopkollektiv in München. Wir wollen uns dem Thema Sexualität auf den verschiedensten Ebenen und mit verschiedenen Zugängen widmen. Zentral dafür ist unsere Bildungsarbeit, um feministischen Diskurse rund um Sexualität mehr Raum zu geben.

Jolle macht Musik: Akkustik Punk, Kleinkunst punk

  • 20:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Jolle ist unterwegs ohne pauken und Trompeten dafür mit seiner Klampfe im Gepäck vom Rinnstein bis zur Bühne, im AZ oder Wagenplatz und tischt euch alles mögliche auf was aus seinem Chaos Kopf nur so raus sprudelt, manchmal lustig , Mal auch traurig oft kritisch gegenüber dem System und immer gegen Bullen und Faschos.
Lieder von Momenten die man kennt, Träumen die man träumt und Kämpfen die man kämpft. Von Wut und Mut, vom verlieren und gewinnen und niemals aufgeben.

Smash-IAA Zelt

IT-Sicherheitsstraining für Aktivisti

  • von September
  • 12:00 Uhr – 13:30 Uhr
Wie schütze ich meine Daten vor Einsicht durch die Behörden?
All Computers Are Beschlagnahmt! Und was jetzt?
Was können die Behörden überhaupt? Und wie schütze ich mich davor?
Leider gibt es in der Szene viel Unsicherheit und Halbwissen zu dem Thema. Dieser Austausch soll einen Beitrag dazu leisten unbegründete Ängste abzubauen und uns gleichzeitig auf die wichtigen und realistischen Bedrohungen einzustellen.
Gerne könnt ihr auch spezifische Fragen zur digitalen Sicherheit mitbringen, welche wir am Ende versuchen können zu beantworten.
Bitte pünktlich kommen.

Arbeitskämpfe im öffentlichen Nahverkehr und das weltweite Schuldensystem

  • von Elaya, Aktiv bei Debt for Climate Germany
Im Workshop werden gemeinsam die Verbindungen zwischen weltweiten Kämpfen der Beschäftigten des öffentlichen Nahverkehrs und dem globalen Schuldensystem beleuchtet. Internationale Schuldenpolitik zielt oft auf Privatisierungen und dem Erschließen von Rohstoffen ab, die unter Anderem für die Automobilindustrie enorm wichtig sind. Abschließend wird über eine Verbindung der Kämpfe der Beschäftigten des öffentlichen Nahverkehrs, gegen die Automobilindustrie und gegen das internationale Schuldensystem diskutiert.
Weltweit kämpfen Beschäftigte des öffentlichen Nahverkehrs für bessere Arbeitsbedingungen und gegen Privatisierung ihrer Betriebe. Beides ist eng verknüpft mit dem Thema Schulden und einer neoliberalen Einsparungspolitik, welche wiederum mit eng mit dem globalen Schuldensystem zusammenhängen.
Die Interessen der Automobilindustrie steht den Kämpfen im öffentlichen Nahverkehr entgegen und ist zusätzlich abhängig vom globalen Schuldensystem, um billige Rohstoffe aus dem Globalen Süden zu bekommen und neue Märkte zu erschließen.
Für ein gutes Leben für alle braucht es unbedingt einen guten öffentlichen Nahverkehr, einen Rückgang der (fossilen) Automobilindustrie und einen Stopp von weltweitem Extraktivismus und Ausbeutung.
Zu Beginn des Workshops werden diese und weitere Verknüpfungen gemeinsam beleuchtet und erarbeitet. Kombiniert wird dieses mit kurzen Inputs zu den verschiedenen Themen. Zum Ende wird noch diskutiert, wie all diese Kämpfe gemeinsam geführt werden können und die globale Kampagne Debt for Climate wird als eine Möglichkeit vorgestellt.
Triggerwarnung: Kolonialismus und Extraktivismus

Basteln für die #blockIAA-Demo

  • 17:00Uhr –19:30 Uhr
Wir wollen gemeinsam Transparente, Schilder und anderes für die Demo am Sonntag basteln. Für einen Grundstock an Material ist gesorgt, ihr könnt aber gerne eigene Ideen und zu bemalende Dinge mitbringen. 
Kreativ werden gegen das Autokapital!
Kommt einfach dazu, ab wann ihr Zeit habt

Moisés y Ghandi, internationalistisches Zelt

Die deutsche Autoindustrie und das Orban-Regime

  • von Nora Eörsi und Nora Fülöp 
  • 10:15 Uhr –12:15 Uhr
Der Workshop wird die Beziehungen zwischen der deutschen Automobilindustrie und den Ländern der Semi-Peripherie am Beispiel Ungarns untersuchen. Kurz: die Stabilität des Orbán-Regimes hängt stark vom deutschen Kapital ab, dessen Interessen auch in der Europäischen Union zu spüren sind.
Das Kapital schreckt nicht zurück mit autoritären Regimen zusammenzuarbeiten, solange sie billige Arbeit und weitere günstige Produktionsbedingungen anbieten. In diesem Workshop soll es konkret um die Zusammenarbeit der deutschen Automobilindustrie mit dem Orbán-Regime gehen.
Nach 2008 etablierte sich die ungarische Wirtschaft endgültig als Zulieferindustrie der deutschen Automobilkonzerne, eine unvorteilhafte Rolle in der globalen Wertschöpfungskette, die sich unter Orbán nur noch verfestigt hat. Das Regime ist auf die Investitionen angewiesen die VW, BMW oder Daimler nach Ungarn bringen. Gleichzeitig verlegen die Konzerne gerne Produktionsstätte in die Halb-Peripherie wie Ungarn, wo sie sogar – wie bekanntlich in diesem Fall  – selbst die arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen mitschreiben können: Es gibt niedrige Löhne, kaum Arbeiter:innen-Schutz oder Mitbestimmungsrechte der Arbeiter:innen und weniger Umweltschutz-Auflagen. So tragen die ungarischen Arbeiter:innen zur wirtschaftlichen Leistung Deutschlands bei, während ihre Unzufriedenheit und Ängste, welche v. a. aus dieser extrem ausgebeuteten Position stammen, durch die rassistische, antisemitische und queer-feindliche Ideologie Orbáns gestillt werden.
Wie die strukturellen und persönlichen Verbindungen sind, was die wirtschaftlichen und politischen Zusammenhänge sind soll in diesem Workshop erkundet werden.

Wo stehen wir als anti-systemische Kräfte in der BRD?

  • von Initiative Demokratischer Konföderalismus
  • 14:00 Uhr – 16:00 Uhr
Wir wollen auf die Lage der anti-systemische Kräfte blicken. Wir werfen einen Blick darauf warum wir als anti-systemische Kräfte  an Grenzen stoßen und noch keine  organisierte Antwort auf die Krise der Kapitalistischen Moderne geben konnten.
Anschließend geht es in kleinen Gruppen darum, was Organisierung bedeutet und das Verständnis von Gesellschaft.
In dem Workshop wollen wir ausgehend vom Verständnis der Freiheitsbewegung Kurdistan und den Verteidigungsschriften Abdullah Öcalans, der Weltsystemtheorie Immanuel Wallersteins und dem 300er-Papier der Zapatistas auf die Lage der anti-systemischen Kräfte blicken, einleitend in Bezug auf die gesamte Welt und Europa. Anschließend wollen wir einige Thesen dazu aufstellen, warum wir als anti-systemische Kräfte hierzulande an Grenzen stoßen und bisher noch keine ganzheitliche organisierte Antwort auf die Krise der Kapitalistischen Moderne geben konnten. Nach dieser Einführung wollen wir in kleineren Gruppen diskutieren zu den Fragen was Organisierung für uns bedeutet und was unser Verständnis von Gesellschaft ist.

„Was sagt dein Herz wenn du kämpfst?“

  • von Reisegruppe Semillas
  • 17:30 Uhr – 20:00 Uhr
Als eine Gruppe von Menschen, die sich in verschiedenen sozialen Kämpfen und Regionen Deutschlands verorten, haben wir uns letztes Jahr zusammengefunden, um eine Reise in die zapatistischen Gebiete zu machen und die erkämpfte Autonomie kennenzulernen. 
So hatten wir die Möglichkeit, die verschiedenen Ebenen der autonomen Struktur und politischen Organisierung zu erleben und über die selbstorganisierte Gesundheitsversorgung, Bildung und Ökonomie zu erfahren und diese im Zusammenhang des gesellschaftlichen Lebens zu sehen.
In diesen Begegnungen konnten wir fühlen, warum es sich für Alternativen im Angesicht der Hydra Kapitalismus zu kämpfen lohnt.
Wir möchten mit euch unsere Erfahrungen von dort teilen und diskutieren was dies in unseren jeweiligen Kontexten bedeuten kann – und inwiefern es möglich sein könnte dieser und ähnliche Erfahrung in unsere Kämpfe einfließen zulassen, um autonome Orte zu stärken und weitere aufzubauen.
La Lucha sigue! [Der Kampf geht weiter!]

no future for IAA Zelt

Umgang mit Hausdurchsuchungen

  • vom Ermittlungsausschuss Erlangen
  • 10:00 Uhr – 12:00
How to Vor- und Nachbereitung von Hausdurchsuchungen
Hier reden wir gemeinsam darüber, wie
  • wir uns auf Hausdurchsuchungen vorbereiten können
  • mensch sich während Hausdurchsuchungen verhalten könnte
  • wie das Ganze nachbereiten
Der Fokus des Workshops liegt auf dem rechtlichen Rahmen, Erfahrungsberichten/-austausch und psychischer Vorbereitung.
Triggerwarnung: Repression, Polizei, Trauma

„Unter dem Basteln liegt der Strand“. Transpis malen, Schilder pinseln mit no future

  • 13:00 Uhr – 15:00 Uhr
Transparente, Schilder und weitere Kundgebungsmittel sind wichtig für jeden Protest. Kommt vorbei, macht mit. Zusammen basteln für Aktionen macht Spaß und ist eine gute Gelegenheit sich kennenzulernen.

„Das ist unser Haus“ – Zur Geschichte und Theorie des Häuserbesetzens

  • von Happy Housing Collective
  • 15:00 Uhr – 17:00 Uhr
Ausgangspunkt des Vortrags ist die versuchte Hausbesetzung, während der letzten IAA, die als Teil des Widerstands gegen die Raumnahme der Automobilindustrie in München einen Fokus auf städtische Probleme lenkte. Gerade in der Isarcity in der Konsum- und Verwertungsfreie Räume besonders rar gesät und überwacht sind bietet sich nun erneut die Möglichkeit den Kampf der Klimabewegung mit urbanen Problemen und Fragestellungen anzureichern („Mietwahnsinn“, Verdrängung und Aufwertung, fehlende Freiräume, (Auto-)Mobilität, Kommunale Selbstverwaltung usw.). Eine Überlegung ist dabei das es gerade diese Probleme und Fragestellungen sind, die es dem Protest gegen die IAA ermöglichen könnten über einen reines Gipfelevent hinauszuwachsen und  gesellschaftliche Kräfteverhältnisse in der Stadt zu verändern. 
In diesem Sinne soll der Vortrag eine Möglichkeit bieten die Praxis und Theorie des Häuserbesetzens historisch zu reflektieren. Dabei sollen Einblicke in das Denken und Handeln der deutschsprachigen Haubesetzer*innenbewegung des 20. Jahrhunderts eine gemeinsame Diskussion über Vergangenheit und Zukunft dieser Praxis bieten. Zentral soll also die Frage sein welche (revolutionäre) Perspektive das Hausbesetzen damals für die Kämpfenden bot. Ist diese in Anbetracht der zugespitzten Wohnraumfrage nun aktueller denn je geworden oder wurde Sie uns durch die Staatsmacht fast endgültig verschlossen?

Communize Care – Wege aus der Krise der Reproduktion!

  • von eklat Münster
  • 18:00 Uhr – 20:00 Uhr
Welche Rolle spielt Reproduktions- und Carearbeit im Kapitalismus? Was bedeutet eigentlich die Ökonomisierung des Gesundheitswesens? Was sind Global Care Chains und wie verbinden sich Neokolonialismus und die kapitalistische Abwertung von Sorgearbeit? Warum wird Carearbeit in den meisten Fällen überhaupt nicht entlohnt und wie könnte Pflege in einer besseren Welt aussehen?
Diese und weitere Fragen sollen im Workshop beantwortet werden. Außerdem stellt sich für uns die Frage, welche Rolle die (radikale) Linke in Arbeitskämpfen im Care-Sektor einnehmen kann. Hierzu schildern die Genoss:innen von Eklat ihre Erfahrungen, die sie am Uniklinikum in Münster während des 77-Tage langen Streiks sammeln konnten. Denn die vergangenen Erfolge der Arbeitskämpfe in NRW und der Berliner Krankenhausbewegung, wie auch aktuelle und künftige Entlastungskämpfe wie zum Beispiel in Marburg und Gießen unterstreichen die Notwendigkeit einer Unterstützung politischer Kämpfe im deutschen Pflegesektor.

Attac-Zelt

Wasserstoff, Lithium und Co.: Neue Energien und neuer Energie-Kolonialismus?

  • von Dagmar Paternoga, aktiv im Rat und der Projektgruppe Energie von Attac Deutschland & Werner Rätz (er/sein), aktiv bei der Informationsstelle Lateinamerika – ila in Bonn und im Rat von Attac Deutschland
  • 14:30 Uhr –16:00 Uhr
Wasserstoff und Lithium sollen angeblich die Zaubermittel für die Energiewende sein. Tatsächlich kämen sie, sollten die Pläne denn überhaupt realistisch sein, überwiegend aus den arm gemachten Ländern des Südens – Lithium zu mehr als der Hälfte aus Argentinien, Bolivien und Chile. Argentinien und Chile planen auch grüne Wasserstoffprojekte, Bolivien sieht seine Lithiumvorräte im Rahmen seiner umfassenden Extraktivismus-Strategie. Die Bundesregierung und die EU versuchen, durch „Energiepartnerschaften“ zunehmend einzelne Länder an sich zu binden. In Lateinamerika sind sie damit noch nicht sehr weit gekommen. Die Konkurrenz sowohl zwischen den Produktions- als auch zwischen den Abnahmeländern ist groß, die Technik unklar und ökologische wie soziale Auswirkungen zwischen ungewiss und fatal.

Adbusting: Plakative IAA-Aktionen

  • von Dies Irae Kollektiv
  • 16:30 Uhr – 18:00 Uhr
„Adbusting“ ist ein Kunstwort aus „Advertising“ (Werbung) und „to bust“ (kaputt machen): eine Form der Straßenkunst. Beim „Adbusting“ wird ein Werbeplakat so umgestaltet, dass seine Botschaft ins Gegenteil verkehrt oder bis zur Kenntlichkeit verändert wird. Autokonzerne bieten regelmäßig Steilvorlagen für solche Aktionen. Was es dabei zu beachten gibt, damit es nicht zu viel Ärger gibt, beim Konzerne ärgern, wird in diesem Workshop erörtert.

Deaf Space

Sprachliche Deprivation bei tauben Menschen

  • von Rinna Brenner, Dolmetscherin/Übersetzerin, Aktivistin, Autorin und into Deaf Studies
  • 11:00 Uhr –12:00 Uhr
Alleine die Hürden der sprachlichen Barrieren sind schon groß. Wenn auch noch die sprachliche Deprivation hinzukommt, hat dies enorme Auswirkungen auf die Dynamiken der Taube Community. Ich zeige euch, mit welchen Realitäten taube Menschen innerhalb der Community konfrontiert werden.
Triggerwarnung: Audismus
Rinna Brenner: Facebook: https://www.facebook.com/corinna.brenner.9/, Instagram: @zebrawahn

Dolmetschen und politischer Anspruch: Perspektive aus zwei Kollektiven und Diskussion

  • von Tem
  • 13:00 Uhr – 16:00 Uhr
Dolmetschen als Form von politischer Arbeit. N und T erzählen von ihren Erfahrungen. Wir wollen dich einladen zum gemeinsamen diskutieren. Deine Meinung ist Willkommen. 
Mehr-Sprachig-keit heißt für uns: Mehr als eine Sprache wird an einem Ort benutzt (ein Camp / eine Diskussion / …). Alle Sprachen sind gleichberechtigt. Das ist ein komplexes Thema. Wir stellen uns viele Fragen dazu: 
  • Wie kann Mehr-Sprachig-keit Barrieren abbauen? Beispiel: Auf einer Veranstaltung gibt es meine Sprache nicht auf der Bühne. Wie kann ich teilnehmen?
  • Wie kann Mehr-Sprachig-keit Barrieren abbauen? Beispiel: Auf einer Veranstaltung gibt es meine Sprache nicht auf der Bühne. Wie kann ich teilnehmen?
  • Oder: Auf einer Veranstaltung gibt es meine Sprache nicht auf der Bühne. Es gibt Verdolmetschung in meine Sprache. Das bedeutet auch: Auf der Bühne kann ich meine Perspektive in meiner Sprache nicht teilen. Wie fühle ich mich?
  • zusammengefasst: Was verbindet Sprachen und Partizipation? Wer steht auf der Bühne und wird gesehen / gehört? Wer gebärdet / spricht? Wer sitzt im Publikum und schaut zu / hört zu ohne selber zu geärden / zu sprechen?
  • Dolmetschen und Macht-Dynamiken, wie gehen wir damit um? Welche Möglichkeiten haben Menschen, die Dolmetschen, einzugreifen? Welche Möglichkeiten haben Menschen, die Veranstaltungen organisieren, einzugreifen?
T und N sind Teil von zwei aktivistischen Kollektiven. Die Kollektive arbeiten zu diesen Themen. T und N denken viel über diese Fragen nach. Wir wollen unsere Gedanken und Erfahrungen mit euch teilen. Wir laden euch ein, gemeinsam zu diskutieren. 
  • Länge: 3h mit Pause.
  • Workshop-Sprache: Deutsche Gebärdensprache (DGS)
  • verdolmetschung: DGS < > Deutsche Lautsprache falls genügend Dolmetschend da.
  • Egal ob deine erste Sprache eine Gebärdensprache ist, egal ob deine erste Sprache eine Lautsprache ist, egal ob du schon gedolmetscht hast, egal ob du immer dolmetschst, egal ob du Veranstaltungen organisierst oder nicht – komm vorbei 😀
  • T und N sind hörend, dolmetschen beide lautsprachlich en <> de, N dolmetscht seit über 2 Jahren en / de <> dgs; T ist am Ende der Dolmetschausbildung für de <> dgs.
Triggerwarnung: Kann in der Diskussion um alle möglichen schwierigen Situationen gehen wo Diskriminierung / Ausschluss passiert ist. Wir haben das auf dem Schirm und versuchen alles so gut wie es geht im Workshop aufzufangen. Wir sind nach dem Workshop auch da wenn es später Bedarf gibt sich auszutauschen.
Bringt Offenheit zum Diskutieren mit 😉

Die Commons-Mustersprache: Eine Inspirationsquelle für die gemeinsame Lösungssuche

  • von Nikolas Kichler und Sigrun Preissing
  • 17:00 Uhr – 20:00 Uhr
wir führen Commons/Commoning ein und die Musterkarten und dann gibt es einen Workshopteil, wo Menschen schauen können, wie /ob die Karten hilfreich sind für die Frage:
wie geht Commoning / bzw. wie sieht Commoning aus  zwischen Tauben und Hörenden.
Mit Matthias als ein Vertreter der Taubengemeinschaft wird eine Interaktion stattfinden, und alle sind herzlich eingeladen, daran teilzuhaben und für eine zukunftsweisende Zusammenarbeit zwischen Hörenden und Tauben aus der Commonsperspektive mitzugestalten.

Kinozelt

Film: The Animal People

  • von Animal Rebellion Bayern
  • 18:00 Uhr – 20:10 Uhr
  • Sprache: Englisch
Screening von „The Animal People“, inkl. Q&A mit Jake Conroy, einem der Protagonist:innen des Films. Spannende Dokumentation über eine Gruppe junger Aktivist*innen, die bei einer erfolgreichen Protestkampagne gegen einen Tierversuchskonzern ins Visier der amerikanischen Justiz gerät.
Stop Huntingdon Animal Cruelty (SHAC) ist ein Stück Tierrechtsgeschichte: die vermutlich einflussreichste und unerschrockenste Kampagne, die die Tierrechtsbewegung vorzuweisen hat! Mit Hilfe zahlreicher gewagter Protestaktionen bringt eine Gruppe junger College-Student:innen Anfang der Nullerjahre  ein multinationales Tierversuchslabor an den Rand seiner Existenz.
Auf den Erfolg folgt die Repression: In Amerika werden sogenannte Ökoterrorist*innen zur größten inländischen Terror-Bedrohung ausgerufen und vom FBI verfolgt. Zahlreiche SHAC-Organisator:innen landen jahrelang im Gefängnis – weil sie vom Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht haben.
Am Ende der Filmvorführung findet ein Q&A mit Jake Conroy, einem der Aktivist:innen der Gruppe, statt. Er steht für Fragen zur Verfügung und berichtet live von seiner Erfahrung.
Regie: Denis Henry Hennelly, Casey Suchan
Executive Producer: Joaquin Phoenix
Triggerwarnung: Haftstrafen, Polizeigewalt

Grüne Wiese

Leerstandsspaziergang

  • von Freiräumen
  • 13:00 Uhr – 15:30 Uhr
Spaziergang zu verschiedenen leerstehenden Gebäuden mit Infos zu deren vergangenen, momentanen oder bevorstehenden (Zwischen)-Nutzungen als Einblick und möglicher Einstieg in die Arbeit des Bündnis Freiräumen.
Das Bündnis Freiräumen beschäftigt sich mit der Aktivierung und subkulturellen Nutzung von Leerständen in München. Wir wollen mit euch an zwei Tagen mit jeweils verschiedene Routen gemeinsam die Stadt erkunden und zu ausgewählten Leerständen Hintergründe geben.
Es wird schöne Geschichten zu strukturellen Problemen bei der Raumvergabe in der Stadt geben und „warum alle Raum suchen und niemensch Raum hat“, obwohl „die halbe Stadt leer steht“.
Wir gehen bei Interesse gerne auch auf unsere bisherigen Erfahrungen mit Aktivierungen von Leerständen im Raum München ein.
Freiräumen München ist ein loses Bündnis aus verschiedenen Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen, die sich für eine unkommerzielle, selbstbestimmte Gestaltung & Nutzung von Freiräumen in München einsetzen. Der verbindliche gemeinsame Nenner sind im Prozess gemeinsam entwickelte Awareness-Grundsätze.
Triggerwarnung: Verlassen des Camp/Veranstaltungsgeländes deswegen ggf. erhöhte Repressionsgefahr
Bitte Pünktlich sein, wir laufen 15 min nach Beginn los; bequeme Fußbekleidung zum Laufen

Donnerstag, 07. September

Zirkuszelt

VOLTADINGA

  • mit Raoul Ishuse, Pheli Sommer & Kim_Twiddle
  • 16:00 – 18:00
Instrumental & DJ Fusion Act
Experimental, Breaks, Bass Musik & Grime trifft auf klassischen Klarinetten-Vibe, durch Effektgeräte gemorpht und getwiddled. Wo Kopf, Arm, Bein der Truppe ist, bleibt eindeutig uneindeutig…. Voltadingas, in freier Wildbahn hochsensibel, auf der Bühne facettenreich und verspielt, locken bei ihren Jams auch die letzte fein gefiederte Frequenz aus ihrem Bau.
Check in 1,5 Stunden vor Playtime. Aufbau und Soundcheck 1 Std. vor Beginn.

Kulturkampf ums Auto: Deutscher Autofetisch, rechte Kampagnen und die Autokonzerne

  • Podiumsdiskussion von attac
  • 19:00 Uhr – 21:00 Uhr
Breite Teile der Bevölkerung finden Klimaschutz wichtig, doch beim Auto hört der Spaß auf. Jede noch so kleine Bewegung weg vom Auto stößt auf massiven Widerstand: Rechte Influencer:innen, neoliberale Politiker:innen, die AfD und die BILD springen gezielt darauf auf und skandalisieren sie als Angriff auf die Freiheit „der Deutschen“– gemeint sind in der Hauptsache privilegierte weiße Männer – und produzieren damit Empörungswellen, zunehmend auch aus der so genannten Mitte der Gesellschaft. Längst hat dies auch ganz reale (politische) Auswirkungen: Aktivisti: werden in Straßenblockaden fast überfahren und erhalten Morddrohungen, Parteien erzielen Erfolge mit einem dezidierten Pro-Auto-Wahlkampf; Berlin verhängt einen Baustopp für Fahrradwege, während der Bau der A100 fröhlich weitergeht. Uns droht ein riesiger Backlash – und der Bereich Mobilität ist dabei nur einer unter vielen.  
Das bedient auch knallharte materielle Interessen, wie die der Autokonzerne, die schon sehr viel länger vom deutschen Autofetisch profitieren. Bei der Veranstaltung wollen wir deshalb diskutieren: Wie funktioniert diese Meinungsmache? Welche Akteure sind hier aktiv und welche Narrative nutzen sie? Wie kann eine erfolgreiche Gegenhegemonie aufgebaut werden? Und vor allem: Wie lässt sich vor diesem Hintergrund die Macht der Autokonzerne brechen?
Personen auf dem Podium:
Julia Günther (sie/ihr) ist bei Attac in der Regionalgruppe Tübingen-Reutlingen, der AG Finanzmärkte und Steuern sowie im bundesweiten Rat aktiv.
Raúl Semmler (er) ist Schauspieler, Drehbuchautor und Klimaaktivist der Letzten Generation im Regioteam Swest und in der Trainings-AG (Koordination/Konzeption).
Erik Schantz (they/them) studiert Politikwissenschaft und Philosophie, ist im Koordinierungskreis von Attac sowie bei Junges Attac aktiv und kämpft u.a. beim 9-Euro-Fonds und im Global Strike-Bündnis Darmstadt für die Mobilitätswende.
Sara Schurmann (sie): Die freie Journalistin, Autorin und Journalismus-Trainerin stieß mit einem offenen Brief an die Branche eine Diskussion über die Klima-Berichterstattung an, gründete das Netzwerk Klimajournalismus in Deutschland und wurde 2022 zur Wissenschaftsjournalistin des Jahres gewählt.
Triggerwarnung: Auf dem Podium wird Gewalt und Hass gegen Aktivisti* thematisiert

Smash-IAA Zelt

How to EA

vom Ermittlungsausschuss Erlangen
10:30 Uhr – 12:00 Uhr
EA für Kleingruppenaktionen organisieren
Hier teilen wir Erfahrungen zur Organisation und Arbeit von EAs (Ermittlungsausschüssen). Schwerpunkte:
  • Was tut ein EA? Was nicht?
  • Was für Voraussetzungen sollte ich für EA-Arbeit mitbringen?
  • Was läuft oft schief?
  • Drumherum
Triggerwarnung: Gesa, Polizei

Lehren aus Lützerath

13:00 Uhr –14:00 Uhr
Lützerath war für die Klimabewegung ein wichtiges Symbol. Nun wo es gefallen ist, was ziehen wir für Schlüsse aus dieser Erfahrung? 
Vortrag mit Diskussion von: Klimatreffen Köln

„Was tun wenn’s brennt? Ruhe bewahren!“ – Workshop gegen Repression

  • von Rote Hilfe München
  • 15:00 Uhr – 18:00 Uhr
Hier erfahrt ihr, welches Verhalten euch auf Demos und Aktionen helfen kann.
Jede politisch aktive Person muss früher oder später mit Repression wie Festnahmen bei Demonstrationen und Aktionen, ED-Behandlungen oder Hausdurchsuchungen rechnen.
Hier erfahrt ihr, welches Verhalten euch auf Demos und Aktionen helfen kann:
Was mitnehmen und was nicht?
Was tun, wenn Leute festgenommen, vorgeladen oder Wohnungen durchsucht werden? 
Was sind Chancen und Risiken bei ID-Verweigerung?
Warum lieber nicht mit der Polizei reden, sondern die Aussage verweigern?
Und weitere wichtige Infos, die uns helfen gemeinsam gegen Repression zu stehen!
Die Rote Hilfe ist eine Solidaritätsorganisation, die politisch Verfolgte aus
dem linken Spektrum unterstützt. Sie konzentriert sich auf politisch Ver-
folgte aus der BRD, bezieht aber auch nach Kräften Verfolgte aus anderen
Ländern ein. Unsere Unterstützung gilt allen, die als Linke wegen ihres poli-
tischen Handelns ihren Arbeitsplatz verlieren, vor Gericht gestellt und ver-
urteilt werden.
Triggerwarnung: Möglicherweise Polizeigewalt

Wie hängen Klimakrise und Kapitalismus zusammen?

  • 19:00 Uhr –20:30 Uhr
Klimakrise, Wachstum, Kapitalismus, Ausbeutung. Diese Begriffe werden häufig im selben Atemzug genannt. Was hat das herrschende Wirtschaftssystem mit der Zerstörung des Klimas und der Umwelt zu tun? Warum ist die Rettung des Klima in einem kapitalistischen System so schwierig oder sogar unmöglich?
Eine Einführung vom Antikapitalistischen Klimatreffen München

Moisés y Ghandi, internationalistisches Zelt

Aktuelle Lage in Chiapas: Drogenkartelle, Paramilitär, staatliche Subventionsprogramme und Megaprojekte

  • von Vertreter*innen des CNI und Frayba
  • Teil 1: 11:00 Uhr – 13:30 Uhr
  • Teil 2: 14:30 Uhr – 17:00 Uhr
Zur aktuellen politischen Lage in Chiapas. Zur Rolle der Drogenkartelle, des Paramilitärs und staatlichen Subventionsprogrammen in der Aufstandsbekämpfung, der Vertreibung und des Landraubs. Betroffen sind verschiedenen indigene Organisationen/Organisierungen im mexikanischen Süd/Süd-Osten, unter anderem die Zapatistas. Im Rahmen ihrer Delegationsreise durch Europa im September und Oktober 2023, werden Vertreter*innen der Menschenrechtsorganisation Frayba (Fray Bartholomé de las Casas) aus Chiapas und des CNI (Congreso Nacional Indígena/Nationaler Indigenen Kongress) werden uns über die Lage berichten. Es wird im zweiten bzw. dritten Teil Möglichkeit zur Diskussion und Austausch geben.
Triggerwarnung: Gewalt, Mord, gewaltsames Verschwinden
Bitte pünktlich. Übersetzung von Spanisch auf andere Sprachen.

Kartierung und Territorium: Praktische Werkzeuge für den politischen Kampf

  • von Vertreter APIIDTT/CNI
  • 17:30 Uhr – 20:00
Lasst uns das Territorium in dem wir sind kennenlernen, durch kollektives Kartographieren (Karten machen), die es erlauben, die Herausforderungen, Hürden und Möglichkeiten im aktuellen Kontext zu verstehen.
Bitte pünktlich. Wird in mehrere Sprachen übersetzt.

no future for IAA Zelt

Der Kapitalismus, das Patriarchat und die Klimakrise

  • von ZORA
  • 11:00 Uhr –12:00 Uhr
Dass die Klimakrise uns alle betrifft wissen wir ziemlich gut, doch sie betrifft uns nicht alle gleich. Welche Folgen die Klimakrise insbesondere für Frauen hat, aber auch wie Frauen weltweit gegen die Ausbeutung der Natur aufstehen wollen wir in unserem Vortrag beleuchten.
Triggerwarnung: Patriarchale Gewalt

Tesla den Hahn abdrehen!

  • Workshop von Elster und Marie
  • 13:00 Uhr –15:00 Uhr
Die Klimakrise schreitet voran – und auch um die Ecke des Braunkohlereviers in der Lausitz verdichtet sich ein Standort der globalen Automobilindustrie zu einem Ort der Zerstörung. Nach der ersten Ausbaustufe sollen auch weitere Flächen des Waldes im brandenburgischen Grünheide einem Anbau der Tesla-Batteriefabrik weichen. Während der Wasserbedarf durch andauernde Hitzeperioden auch in privaten Haushalten steigt, wird die Wasserversorgung für eben jene private Haushalte gedeckelt. Dieser Bedarf steht in direkter Konkurrenz mit dem Wasserverbrauch in der Gigafactory, welcher schon jetzt enorm hoch ist. Für die Batterien der angeblich grünen Autos werden durch Lithiumabbau u.a. in Südamerika ganze Landschaften verwüstet und die Lebensgrundlage der Menschen dort zerstört.
Kommt zum Workshop, um zu erfahren, wie sich bereits jetzt verschiedene Gruppen im Kampf gegen den Ausbau der Giga-Factory vernetzt haben und in einem gemeinsamen Austausch zu Kämpfen für eine klimagerechte Mobilität zu kommen. Wir freuen uns auf euch!

Zwischen Zynismus und Apokalyptik – das unglückliche Bewusstsein der Klimakatastrophe

  • von Gruppo Sinistra
  • 14:50–16:50
Während sich ein Hitzerekord an den anderen reiht, ein Waldbrand den anderen jagt, eine Überschwemmung die Ruinen der vorangegangenen überspült, tut sich bei der Bewältigung der Klimakatastrophe weiterhin das, was sich seit langem tut: nichts – zumindest daran gemessen, was nötig wäre. Aus kommunistischem Standpunkt, von dem aus das Ganze angeschafft werden müsste, um der Klimakrise überhaupt etwas entgegenzusetzen, kann das nicht verwundern. Was hingegen verwundern kann, ist, dass sich nicht nur im öffentlichen Mainstream, sondern auch in unterschiedlichsten Teilen der Klimabewegung weiterhin der glaube daran hält, dass ‚den Menschen‘ die Folgen der Klimakrise verdeutlicht werden müssten, es mehr Aufklärung bedarf und spätestens zum Zeitpunkt, an dem die Folgen der Klimakrise auch für die Menschen im globalen Norden unleugenbare Konsequenzen hat, auch die Letzten zu besserer Einsicht kommen werden. Doch ignoriert diese Ansicht nicht nur die politökonomische Konstellation und Klassenzusammensetzung der Gegenwart, sondern auch die ideologische Begleitmusik von diesen: ein autoritär-zynisches Bewusstsein, dem angesichts der aggressiven Leugnung jeglicherAlternativen jede Bedrohung nur ein Grund mehr für die autoritäre Verteidigung des Status quo und der eigenen Lebensweise ist – und das gegen eine immer größere imaginierter Bedrohungen bzw. Feinde, seien es Feministinnen, Klimaaktivisten, Geflüchtete oder selbst nur mäßige sozialdemokratische Forderungen.
Weder mehr Informationen, noch die immer emotionalere Berufung auf apokalyptische Szenarien kommt gegen dieses Bewusstsein und seinen Status quo an, beides baut vielmehr immer schon darauf auf, dass es schlecht ist und nur schlimmer werden kann. Für sozialökologische Bewegungen ist damit auch die Frage gestellt, wie man eine Politisierung bewirken kann.

… das Einfache was schwer zu machen ist“ – Grundzüge einer kommunistischen Utopie

von Redical [M] Göttingen                
17:00 Uhr – 18:30 Uhr
Nicht nur weil sich die Klimakrise im Kapitalismus nicht vernünftig lösen lässt ist klar: Es muss ums Ganze gehen. Aber wie können wir uns das ganz Andere, den Kommunismus, vorstellen? In diesem Workshop wollen wir zunächst einige grundlegende Überlegungen zum Nachdenken über Utopie anstellen, und danach Ansprüche und Grundzüge einer kommunistischen Reproduktionsweise zur Diskussion stellen. Wer vom Kommunismus redet, darf von dessen Umschlagen in Terrorherrschaft im sogenannten Realsozialismus nicht schweigen. Deshalb werden wir auch auf unsere Kritik am Staatssozialismus eingehen und darlegen, wie sich ein antiautoritärer Kommunismus davon unterscheiden muss. Abschließend werden darauf eingehen, wie die Klimakrise den Kommunismus nicht nur zu einer besonders dringlichen Notwendigkeit macht, sondern ihn auch vor neue Fragen stellt – gerade was die Rolle der Technik angeht.

Attac-Zelt

Mobilitätswende und Beschäftigung: Entwicklungen in der Auto- und Zuliefererindustrie

  • von Attac
  • 10:15 Uhr –11:45 Uhr
Gefährdet eine konsequente Mobilitätswende wirklich so viele Arbeitsplätze? Welche Rolle spielt dabei die Antriebswende? Und wie sehen die realen Arbeitsbedingungen insbesondere der Zuliefererindustrie z.B. in Ungarn aus? Ein:e Gewerkschafter:in und ein:e Beschäftigte:r aus der Zuliefererindustrie berichten.

VW steht für VerkehrsWende oder: wie Arbeitende und Klimaaktivisti* gemeinsam für einen Umbau der Autoindustrie kämpfen

  • von Tobi Rosswog (AMSEL44) 
  • 12:00 Uhr – 13:30 Uhr
Seit August 2022 kämpfen Arbeiter*innen und Aktivist*innen inmitten der VW-Stadt Wolfsburg gemeinsam für den Umbau und die Vergesellschaftung des Konzerns: VW soll vom Automobil- zum Mobilitätsunternehmen werden und für VerkehrsWende stehen. Dort werden dann keine Autos mehr gebaut, sondern Busse, Bahnen und Lastenräder. Weil das nicht so profitabel sein wird, muss das Unternehmen gleichzeitig vergesellschaftet werden.
Durch kreative, strategisch eingebettete Aktionen – von Protestcamps über Störaktionen bis hin zur Kampagne gegen eine neue E-Auto-Fabrik – gibt es viel Berichterstattung und alle Menschen in Wolfsburg werden mit den Ideen konfrontiert. Wie das genau funktioniert, was wir aus dem Kampf lernen können und was wir brauchen, um auch gegen andere Unternehmen wie die VW-Töchter MAN oder Audi in Bayern vorzugehen, werden wir im Workshop gemeinsam anschauen und diskutieren.

Pressearbeit und Interviewtraining für Aktivisti*

  • von Frauke Distelrath (sie/ihr) ist gelernte Journalistin und war 16 Jahre lang Pressesprecherin von Attac Deutschland.
  • 14:30 Uhr – 16:00 Uhr
Ihr sitzt in einer Blockade, habt plötzlich ein Mikrofon vor der Nase – und wisst nicht, wie ihr reagieren sollt? Es reizt euch, für eure Gruppe die Pressearbeit auch hinter den Kulissen zu übernehmen, ihr seid aber nicht sicher, wie die Ganze angehen? Ihr bringt schon etwas Erfahrung als Pressekontakt, habt aber Sorge, in Krisensituationen nicht angemessen zu reagieren? 
In dem 90-minütigen Schnupperworkshop wollen wir euch einen ersten Überblick über das Instrumentarium der Pressearbeit geben und euch Gelegenheit bieten, das Geben von O-Tönen auszuprobieren.

Die deutsche Autoliebe als (Gefühls-)Erbschaft aus dem Nationalsozialismus?

  • von Vortragender: Fred Heussner (er)
  • 16:30 Uhr – 18:00 Uhr
Wenn es eine Sache gibt, auf die sich Gegner:innen und Kritiker:innen der Automobilität einigen können, ist es die besonders ausgeprägte deutsche Autoliebe. Woher sie kommt, ist weniger klar. Der Vortrag spürt der deutschen Autoliebe in der Geschichte von Staat, Nation und Kapitalismus nach. Er setzt sie in Beziehung zur Geschichte des Nationalsozialismus und rekonstruiert, wie sich die deutsche Nation im Verhältnis zum Automobil und seiner Produktion konstituiert – von Führer-Mercedes und Volkswagen bis zur ‚Mannschaftsleistung‘ Exportweltmeisterschaft. Der Vortrag schließt mit Thesen zur Bedeutung dieser Betrachtungen für den Kampf für eine sozial-ökologische Gesellschaft.

Planetary Health – wir wollen uns über Gesundheit und Klimagerechtigkeit austauschen

  • von Forschungsprojekt Gesundheit, Wald und Klimagerechtigkeit
  • 18:30 Uhr – 20:00 Uhr
In dem Workshop wollen wir gemeinsam mit Fragen beschäftigen, wie:
  • Wie hängen Klimawandel und Gesundheit zusammen? 
  • Wann oder wie fühlst du dich gesund?
  • Was ist Gesundheit? 
  • Wer wird bei Gesundheit mitgedacht und wer nicht?
  • Wie können Care-Praktiken im Sinne von Support und Solidarität aussehen, die sich kapitalistischen Verwertungslogiken und systemischen Unterdrückungsstrukturen mehr entziehen?
  • etc.
Wir sind eine Gruppe von Studierenden, die im Kontext eines Master-Forschungsprojekts eine multimediale Webseite zum Themenkomplex Wald und Gesundheit im Rahmen von Klima Gerechtigkeit arbeiten.
Dafür wollen wir aktivistische Perspektiven diskutieren.
Der Workshop soll dabei einen Diskusionsraum eröffnen.
Dieses würden wir gerne auch aufzeichnen, in Form von Ton und Video, in Absprache mit den Teilnehmenden um die Inhalte in die Webseite integrieren. (natürlich nur wenn das ok für alle ist).
Zu dem Forschungsprojekt:
„All living beings emerge from and make their lives within multispecies communities“ (van Dooren, Kirskey und Münster 2016: 2). Die Verwobenheit von being und becoming aller Lebewesen veranlasst Vertreter*innen der Multispecies Ethnography dazu, Fragen nach menschlichen Lebensweisen und daraus erwachsender Verantwortung zu stellen. In unserem Forschungsprojekt zum Thema (More-than-human) Care und Gesundheit beschäftigen wir uns mit dem Zusammenhang von Klima- und Sozialer Gerechtigkeit anhand des Feldes Wald. Wir stellen Fragen nach Sorge für und Gesundheit von Wald und Mensch und Verbindungen dazwischen. Einerseits nehmen wir Diskurse über die Wirkungen des Waldes auf die menschliche Gesundheit in den Blick und schauen uns konkrete Praktiken des Waldes, wie zum Beispiel Kühlung und deren Bedeutung in Anbetracht zunehmender Hitzewellen, an. Zum anderem setzen wir uns mit menschlichen Nutzungs- und Pflegepraktiken des Waldes und deren gesundheitlichen Wirkungen auf den Wald auseinander. Die Frage nach (imaginierten) Alternativen zu der kapitalistischen Ausbeutung, die nach wie vor den Umgang mit dem Wald prägt, ist zentral. Da Klima- und Soziale Gerechtigkeit nur zusammen gedacht werden können, ist es uns wichtig, ebenfalls nach den Zugangsmöglichkeiten zum ‚Wald als Gesundheitsressource‘ für verschiedene Menschen zu fragen, sowie Perspektiven besonders Betroffener von z.B. Hitzeauswirkungen einzubinden. Als theoretischen Rahmen für das Forschungsprojekt beziehen wir uns auf Ansätze der Politischen Ökologie, Queer Ecologies, NaturenKulturen-Forschung und Multispecies Ethnography.
Triggerwarnung: Zusammenhänge von Gesundheit und Klimawandel sind in den bestehenden Verhältnissen sehr gewaltvoll, da in ihnen verschiedensten Unterdrückungs-Stuktur verwoben sind, die in diesem Workshop auch benannt und thematisiert werden.

Deaf Space

Haptische Kommunikation

  • von Til Apfle
  • 10:30 Uhr – 12:00 Uhr
noch nicht sicher

Audismus und Hearing Privileges

  • von Rina Brenner, Dolmetscherin/Übersetzerin, Aktivistin, Autorin und into Deaf Studies
  • 13:00 Uhr –14:00 Uhr
Als marginalisierte Community werden Taube Menschen natürlich auch diskriminiert: Audismus. Was ist Audismus? Welche Formen gibt es? Wie entsteht das? Welche Auswirkungen hat das? Und was kannst du, als Hörende, tun? Eine diskriminierungsfreie Welt für Taube ist nur möglich, wenn Hörende sich mit den eigenen Privilegien auseinandersetzen – den Hearing Privileges!
Triggerwarnung: Audismus

Anti-Repression für t/Taube und schwerhörige Gebärdensprach-Nutzer*innen

  • von Tem
  • 14:30 Uhr – 16:30 Uhr
Politische Arbeit – Alles Verändern! dann wisch repression….
Was heißt ‚Repression‘? Welche Formen hat Repression in meinem Umfeld? Welche Ziele hat Repression? Aber auch: Welche Aktionen finde ich spannend? Welche Aktions-Form passt zu meinem Problem? Was braucht eine Aktion die Wirkung hat?
Austausch zu politischer Arbeit aus queer-feministischer, anarchistischer Perspektive. Für t/Taube und schwerhörige Gebärdensprachnutzer*innen. Vorschlag zum Inhalt: (bringt aber unbedingt eure Wünsche und Gedanken mit!) 
  • Repression: was ist das? Was hat das mit mir zu tun?
  • Beispiele aus der Geschichte der Deaf und Crip Bewegungen: Problem > Aktion > Repression > neue Aktion. 
  • Beispiele (hörende) feministische Bewegung & (hörende) Umweltbewegung
  • Übersicht Umgang mit Repression
  • Verdolmetschung?!
  • Was macht mir Angst? Welche Sorgen habe ich?
  • Eure Ideen, Gedanken!

Doda – Wer sind wir?

  • Von Thomas Staudt, Taub in 3. Generation.
  • 17:00–19:00
Doda – Deaf of Deaf Adult

Kinozelt

Verkehrswende, Gewerkschaften und die Zukunft der Arbeit

  • von Stephan Krull
  • 17:00 Uhr – 19:00 Uhr
Die Industrie muss schrumpfen und sich radikal ändern. Was wird dann aus den Jobs bei BMW, Schaeffler & Co.?
Die Transformation der Autoindustrie ist in vollem Gange. Stichworte für den Umbau in Deutschland sind Transnationalisierung, verschärfte Konkurrenz und Verlagerungen, der nächste Rationalisierungsschub, Digitalisierung der Mobilität und ökologische Modernisierung mit Antriebswechsel auf E-Mobilität. Jeder dieser Aspekte ist verbunden mit Druck auf tarifliche Standards, Löhne und Arbeitsbedingungen, mit wachsenden Anforderungen und Arbeitsverdichtung, Unsicherheit und Beschäftigungsabbau von mehreren Hunderttausend Menschen.
Dabei ist die Umstellung auf E-Autos oder Wasserstoff-Autos ökologisch sinnlos, weil diese Fahrzeuge die gleiche Fläche verbrauchen und ihre Herstellung enorme Mengen an metallischen Rohstoffen verschlingen, für die Umwelt zerstört, Trinkwasser vergiftet und Menschen von ihrem Land vertrieben werden.  Die Alternative ist die Mobilität zu verringern, durch andere Formen des Wohnens und Arbeitens sowie den Umstieg auf einen kostenfreien ÖPNV aus Bahn, Tram und Bus sowie Car-Sharing und Fahrrad.
Dazu bedarf es einer Vergesellschaftung aller Verkehrssysteme und Betriebe, mehr Personal bei Bahn und ÖPNV, besserer Löhne und Arbeitsbedingungen, mehr Investitionen in die Infrastruktur und den Ausbau von Fern- und Nahverkehr. Deshalb unterstützen wir die Streiks von Eisenbahnerinnen und Busfahrerinnen. Der Ausbau von Autobahnen, Bundesstraßen, Staats- und Kreisstraßen oder Umgehungsstraßen ist sofort einzustellen.
Vortrag und Diskussion mit:
Stephan Krull. Er war viele Jahre bei Volkswagen beschäftigt und gewerkschaftlich engagiert. Jetzt arbeitet er zur sozial-ökologischen Transformation als Perspektive für gute Arbeit und gutes Leben für alle. Stephan Krull ist Mitherausgeber des Buches «Spurwechsel. Studien zu Mobilitätsindustrien, Beschäftigungspotenzialen und alternativer Produktion», das 2022 bei VSA erschienen ist.

Film: Der laute Frühling

  • von der AG Ökosozialismus der ISO – Internationale Sozialistische Organisation
  • 20:00–22:00
Seit Beginn der UN-Klimakonferenzen 1992 sind die jährlichen CO2 Emissionen nicht gesunken, sondern um 60% gestiegen. Warum? Und wie könnte eine Gesellschaft aussehen, die in der Lage wäre den Klimawandel einzudämmen? In der Klimabewegung setzt sich zwar mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass Kapitalismus und Klimaschutz unvereinbar sind, es fehlt aber eine Vorstellung davon, wie wir einen Systemwandel herbeiführen können. “Der laute Frühling” skizziert, wie die tiefgreifende Veränderung, die wir brauchen, aussehen könnte. In einer Situation, in der das öffentliche Bewusstsein für die drastischen Konsequenzen des Klimawandels rapide wächst, lenkt der Film die Aufmerksamkeit auf den Elefanten im Raum: woher kommt die politische Macht, die Dinge tatsächlich zu ändern?

Grüne Wiese

Protest Drumming Workshop

  • von XR Drummers Berlin
  • 15:00 Uhr – 17:00 Uhr
Wir sind ein Team von Trommellehrer*innen aus Manchester und Berlin. Wir sprechen Deutsch und Englisch. Wir freuen uns darauf, am Donnerstag, Freitag und Samstag Trommelworkshops zu geben. Am Sonntag werden wir bei der Demo mitmarschieren. Wir haben einige Instrumente zur Verfügung, aber bringt eure eigenen mit, wenn möglich.
Der Protesttrommel-Workshop wird von erfahrenen Trommellehrer*innen geleitet. Wir werden euch beibringen, was ihr braucht, um bei der Demo am Sonntag mitzumarschieren. Einige Instrumente sind vorhanden, wenn möglich, bringt eure eigenen mit. Workshop auf Englisch und Deutsch.

Freitag, 08. September

Zirkuszelt

Megaprojekte und territoriale Neuordnung im kolonialen Kapitalismus

  • Podiumsdiskussion von München International
  • 17:30 Uhr –20:00 Uhr
Podiumsdiskussion mit Referent*innen aus verschiedenen Kämpfen zur der Rolle von Megaprojekten in der aktuellen Phase des kolonialen Kapitalismus. Was bedeutet territoriale Neuordnung und was hat das mit Grenzen, Militarisierung, Überausbeutung und Produktion zu tun? Was für eine Rolle spielen Megaprojekte, die auf der ganzen Welt in sehr ähnlichen Formen entstehen für den kolonialen Kapitalismus und den Widerstand dagegen?
Auf dem Podium sind Bahram, ein Verterter der APIIDTT und Henrik, ein samischer Rentierhalter

Gebärdensprachperformance – die Kunst der Tauben

  • 20:30 Uhr – 22:30 Uhr
Kunst und Kultur aus der Taubenwelt

Smash-IAA Zelt

Buchvorstellung und Diskussion: „Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur“                

  • von Jörg Naumann
  • 10:30–12:30
Immer mehr lokale und regionale ökologische Katastrophen drangsalieren die Menschheit. Die Umweltkatastrophe hat begonnen.
Weil ihre Hauptursachen in der kapitalistischen Profitwirtschaft liegen, erfordert die Umweltfrage heute einen gesellschaftsverändernden Kampf. Dazu brauchen wir eine neue Umweltbewegung, die einen klaren Trennungsstrich gegen den imperialistischen Ökologismus zieht, sich organisiert, kämpferisch, zielstrebig und weltumspannend gegen die mutwillige Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen durch die Herrschenden front macht.
Das Buch ist ausdrücklich eine Streitschrift, die sich in die Strategiedebatte um die Lösung der Umweltfrage einmischt und unmissverständlich positioniert.
Das Buch ist 2014 erschienen. 
Im Vorwort heißt es unter anderem:
In der öffentlichen Meinung wird der Eindruck erzeugt, die Umweltfrage sei bei den Herrschenden und ihren Regierungen in guten Händen. In Wirklichkeit aber waren sie seit dem Aufkommen der Umweltkrise Anfang der 1970er Jahre weder willens noch in der Lage, etwas Wirksames dagegen zu unternehmen. Stattdessen treibt die Menschheit ungebremst – ja sogar beschleunigt- auf eine globale Umweltkatastrophe zu. Diese hat das Potenzial, die Grundlagen jeglichen menschlichen Daseins zu vernichten. Die Verantwortung liegt in erster Linie bei den internationalem Übermonopolen, die heute die gesamte Weltproduktion, den Welthandel sowie Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in allen Ländern beherrschen. 
Ein neues Umweltbewusstsein ist erwacht. Doch sein Niveau reicht bei Weitem nicht aus, die exixtenzielle Gefährdung der Menschehit in aller Konsequenz zu begreifen. In der öffentlichen Meinung werden einzelne Faktoren der Umweltkrise – etwa die drohende Klimakatastrophe – einseitig ins Blickfeld gerückt. Zugleich werden andere, nicht minder dramatische Probleme – wie das wachsende Ozonloch, die Zerstörung der Ökosysteme der Ozeane oder der Wälder – verdrängt oder verharmlost. Vor allem werden Zusammenhänge und Wechselwirkungen weitgehend ignoriert. …
Dieses Buch lässt keinen Zweifel daran, dass die Menschheit die Umweltfrage nicht dem herrschenden Gesellschaftssystem überlassen darf. Sie wird sonst untergehen in der kapitalistischen Barbarei! …
Nur eine internationale sozialistische Revolution kann die soziale und die ökologische Frage lösen. Erst in einer sozialistischen Gesellschaft ohne Ausbeutung des Menschen durch den Menschen bilden Mensch und Natur eine fruchtbringende Einheit. …
Um dieses große Ziel zu erreichen, muss sich die Umweltbewegung ebenso wie die Arbeiterbewegung verändern.  …
Das geht nicht ohne ernsthafte Diskussionen, ohne kritisch-selbstkritische Auswertungen und ohne Erkenntnisfortschritte in der Sache. Dieses Buch soll dazu eine Hilfe sein, ein Diskussionsbeitrag. …
Neben der Würdigung der großartigen Erkenntnisse von Marx und Engels über die Dialektik von Mensch und Natur ist die streitbare Auseinandersetzung mit dem modernen Antikommunismus in der Umweltfrage ein Markenzeichen dieses Buches. …
Nicht zuletzt ist das Buch ein Ergebnis der kritisch-selbstkritischen Diskussion und Zusammenarbeit mit Aktivisten der Umweltbewegung und mit Revolutionären aus der ganzen Welt. …
Das Buch soll vor allem helfen, der Umweltfrage wieder einen festen Platz in der internationalen revolutionären und Arbeiterbewegung zu erobern.

Klimabewegung und ÖPNV-Beschäftigte – Gemeinsam kämpfen!

  • von Smash IAA und Klimatreffen München
  • 18:00 Uhr – 19:30 Uhr
Wir diskutieren mit Beschäftigten über die Zusammenarbeit bei den vergangenen Streiks im öffentlichen (Nah)Verkehr. Wie können wir gemeisam kämpfen und dadurch mehr erreichen? Warum ist es so wichtig den Streik als Kampfform zu unterstützen? Was ist dabei zu beachten? Und wie könnten zukünftige gemeinsame Aktionen aussehen?

Smash IAA Aktionsplenum

  • 21:00 Uhr – 22:00 Uhr
Du willst bei den Aktionen von Smash IAA mitmachen? Dann komm zum Aktionsplenum. Hier gibt es alle notwendigen Infos!

Moisés y Ghandi, internationalistisches Zelt

Von VolksWagen zu VerkehrsWende – VW wird umgebaut

  • 10:15 Uhr – 12:15 Uhr
Die Autoindustrie muss sterben – sie ist für zu viel Leid und Zerstörung verantwortlich. Das darf aber nicht auf Kosten der Beschäftigten gehen. Seit etwa einem Jahr arbeiten Aktivist*innen zusammen mit Beschäftigten an einer intensiven Kampagne in Wolfsburg, am Stammsitz von VW. Bisher stand VW noch für VolksWagen. Bald schon kann es aber VerkehrsWende heißen und statt Autos die dringend benötigten Züge und Straßenbahnen bauen. „Wir kämpfen für ein VW für Alle, in dem von der Produktion Betroffene gemeinsam über die Produktion entscheiden. Wir brauchen kein größenwahnsinniges Management mehr, wir können uns Großaktionäre wie die Familien Porsche und Piech nicht mehr leisten.“
Was gibt es für Ansatzpunkte für eine Verkehrswende von Unten zu streiten? Welche Aktionsformen gibt es? Wie können wir diese sinnvoll kombinieren und strategisch einbetten, um in unseren Orten eine echte Verkehrswende voranzutreiben? Vortrag und Austausch zu Verkehrswende-Aktionen und einem Jahr Kampagnenarbeit in Wolfsburg.

El Sur Resiste II: Zur aktuellen politischen Lage und dem Neokolonialismus im Südsüdosten Mexikos: Megaprojekte, Landraub, Krieg niederer Intensität im Schatten von grünem Kapitalismus.

  • von Vertreter von APIIDTT/CNI & AG Recherche
  • 14:00 Uhr – 16:00 Uhr
Einblicke in aktuelle Kämpfe vor Ort und die vergangene Protestkarawane „El Sur Resiste“. Genoss*innen aus Mexiko erzählen gemeinsam mit Aktivist*innen aus Deutschland. Direkter Anlass ist ein Erfahrungsbericht der vergangenen Protestkarawane „Der Süden widersteht“, welche die nationalen und internationalen Widerstände gegen die „Megaprojekte des Todes“ vereinte und im April und Mai diesen Jahres Aktionen in den betroffenen Regionen durchführte.
Die derzeitige sozialdemokratische Regierung Mexikos und ihr Präsident Andrés Manuel López Obrador forcieren eine territoriale Umstrukturierung („ordenamiento territorial“) des Südens des Landes, mit dem Ziel der Industrialisierung und – angeblich – der Schaffung von Arbeitsplätzen und wirtschaftlichem Wohlstand. Zwei große Infrastrukturprojekte sollen die Gebiete und ihre Bewohner für die multinationale kapitalistische Ausbeutung öffnen: der so genannte „Tren Maya“, der sechs Bundesstaaten – von Chiapas bis zur Halbinsel Yucatán – auf über 1.500 Kilometern Schienenweg verbinden soll, und der „Corredor Interoceanico del Istmo de Tehuantepec“, ein 300 km langer Eisenbahn- und Autobahnkorridor, der Häfen an der Atlantikküste mit Häfen an der Pazifikküste verbindet. Dahinter steht die Absicht, einen Panamakanal auf dem Landweg zu schaffen und mehrere Industrieparks zu errichten, um internationale Unternehmen anzuziehen. Beide Projekte, die mit dem Zug verbunden werden sollen, zielen auf die Ausbeutung von Wasser, Energie und allen Ressourcen der zum Teil indigenen Gebiete ab, sowie auf die Schaffung von Zugängen für den Massentourismus. Das gesamte Projekt wird von den Streitkräften verwaltet, was das drastische Problem der Militarisierung und Gewalt weiter verschärft. Diese Gewalt manifestiert sich bereits in unzähligen Übergriffen auf Menschen und (indigene) Gemeinschaften.
Nachdem wir im ersten Teil einen groben Überblick über diese „territoriale Neuordnung“ erhalten haben und einen Fokus legten auf die Beteiligung europäischer und deutscher Akteure, werden in diesem zweiten Teil Genoss*innen aus den betroffenen Regionen in Mexiko von der Lage vor Ort und vor allen ihrem Widerstand berichten. 
Vorgestellt werden auch die Erfahrungen und Schlüsse aus der so genannte „Caravana el Sur Resiste“ und dem anschließenden internationalistischen Treffen, das als Ausdruck und Vernetzung dieses Widerstands zwischen dem 25. April und dem 7. Mai in Mexiko hunderte von Menschen aus verschiedenen Gemeinschaften und Ländern aus der ganzen Welt zusammenbrachte.
Triggerwarnung: Polizei,-Militär,-Kartellgewalt (Waffen, …) / Rassismus / sexualisierte Gewalt
Bitte pünktlich. Übersetzung von Spanisch und Deutsch auf andere Sprachen.

no future for IAA Zelt

Wald statt Asphalt: Gemeinsam gegen die Rodung

  • 11:00 Uhr – 12:00 Uhr
Am 1. Oktober beginnt die Rodungssaison. Waldbesetzungen sind nun besonders räumungsbedroht. Das Bündnis Wald statt Asphalt gibt einen Überblick über verschiedene Besetzungen und deren Kämpfe und informiert, wo die Räumungs- und Rodungsgefahr demnächst besonders hoch ist und wie ihr die Menschen auf und unter den Bäumen unterstützen könnt.
Wir werfen zudem einen Blick auf die vergangene Rodungssaison und schauen uns an, wie sich die Taktik der Polizei seit der Räumung des Dannenröder Waldes verändert hat.
Zudem erfahrt ihr alles über die Ausbaustopp-Jetzt Aktionstage vom 30.09. – 01.10. und wie ihr daran teilnehmen könnt. Mehr dazu auch unter https://wald-statt-asphalt.net.
Das Bündnis Wald statt Asphalt hat sich ursprünglich gegründet, um die Proteste gegen die A49 und für den Erhalt des Dannenröder Waldes zu unterstützen. Der Kampf um den Danni wurde zu einem Symbol für die verschleppte Mobilitätswende und die Zerstörung unserer Natur für rein wirtschaftliche Interessen. Er hat viele Menschen inspiriert und dazu ermutigt, sich der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen selbst entschlossen in den Weg zu stellen. Seitdem haben sich Dutzende neue Initiativen gebildet, die sich mit vielfältigen Aktionen für die Bewahrung bedrohter Naturflächen einsetzen.
Wald statt Asphalt hat sich zur Aufgabe gemacht, diese Proteste miteinander zu vernetzen und u.a. mit Skillshares, Materialspenden, Berichterstattung und digitaler Reichweite zu unterstützen.
Triggerwarnung: Der Vortrag beinhaltet Bilder von Räumungen

Das Klima des Kapitals. Gesellschaftliche Naturverhältnisse und Ökonomiekritik Buchvorstellung und Diskussionsveranstaltung

  • mit Moritz Zeiler
  • 16:00 Uhr –18:00 Uhr
Der Zwang zur Profitmaximierung untergräbt nach Marx permanent die Quellen allen gesellschaftlichen Reichtums: Natur und Arbeit. Exzessiver Raubbau durch kommerzielle Landwirtschaft, massive Verschmutzung von Luft, Boden und Wasser durch die Industrie und rapide ansteigende Erderwärmung infolge enormen Energieverbrauchs haben fatale Folgen für das globale Klima. Ein Green New Deal wird bestenfalls zur Modernisierung des Kapitalismus führen, jedoch keinen Ausweg aus der Klimakrise. Produktion, Verteilung und Konsum nach menschlichen Bedürfnissen wie auch ein respektvoller Umgang mit der Natur erfordern daher einen Bruch mit der kapitalistischen Logik. Marx konnte zwar die aktuelle Klimakrise nicht vorhersehen, aber sein Werk liefert wichtige Anregungen für aktuelle Diskussionen um einen wünschenswerten Stoffwechsel von Mensch und Natur.

Wer hat Angst vor Klimasozialismus? Über ein rechtes Phantasma

  • von Zorti Schultheiß
  • 18:00 Uhr – 20:00 Uhr
„Was haben die eigentlich vor?“ fragt sich der stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bundestag Norbert Kleinwächter angesichts klimapolitischer Debatten im EU-Parlament. Wenn dort von sozial-ökologischer Transformation oder einem modernisierten Kapitalismus die Rede ist, dann  – so wissen die Rechten – „meinen sie damit nichts anderes als eine totalitäre EU-Planwirtschaft!“. Hauptakteure sind dabei vor allem die Grünen, die für „Klimasozialismus“, „Ökodiktatur“ und „Enteignungsterror“ stünden, „totalitär“ und „heimatfeindlich“ seien. Das rechte Phantasma des Klimasozialismus schöpft aus einer Vielzahl an antikommunistischen Ressentiments und antisemitischen Bildern, um den Kampf gegen den menschengemachten Klimawandel als Teil einer linken Verschwörung darzustellen. Im Vortrag sollen die zentralen Elemente des Feindbildes „Klimasozialismus“ und seine politische Funktion vorgestellt sowie gesellschaftstheoretisch und politisch eingeordnet werden.

Attac-Zelt

Welchen Nahverkehr braucht die Verkehrswende – und wie können wir ihn erkämpfen?

  • von Attac
  • 10:15 Uhr – 11:45 Uhr
Das 9-Euro-Ticket gezeigt, wie wichtig vielen Menschen günstige und komfortable Mobilität ist. Als Fortsetzung hat sich zum einen der 9-Euro-Fonds als solidarischer Spendentopf gegründet. Zum anderen kämpfen Gewerkschaften und NGOs im Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“ gemeinsam um die Finanzierung des Ausbaus von Bus und Bahn. Denn um die Dominanz des Privatautos zu überwinden und tatsächlich „Mobilität für alle“ zu ermöglichen, braucht es dringend neue Linien, engere Takte, mehr Beschäftigte im ÖPNV. Im Workshop diskutieren wir die inhaltlichen Forderungen beider Initiativen sowie deren Mittel und Strategien, Druck für einen besseren Nahverkehr zu machen.
Vortragende: 
  • Erik Schantz (they/them oder dey/dem), Koordinierungskreis Attac Deutschland und 9-Euro-Fonds & 
  • Achim Heier (er), Attac-Kampagnengruppe einfach.umsteigen und Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“

Mobilitätswende ausgebremst: Das EU-Mercosur-Abkommen und die Autoindustrie

  • von Attac
  • 12:00 Uhr – 13:30 Uhr
Die Unterzeichnung des Handelsabkommens zwischen der EU und den Mercosur-Staaten (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) könnte noch in diesem Jahr erfolgen. Dabei ist die Kritik an den Auswirkungen dieses Deals groß. So lässt der Zollabbau für die europäische Autoindustrie erwarten, dass dadurch noch mehr Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor in den Mercosur exportieren werden. Das Abkommen würde zum Rettungsanker für jene Autohersteller, die im Mercosur dringend benötigte Absatzmärkte für ihre dreckigen Verbrenner zu finden hoffen. In dem Workshop schildern wir die Lobbyarbeit der Autoindustrie, die Auswirkungen des Abkommens und überlegen, wie wir diesen verheerenden Vertrag stoppen können.
Vortragender: Thomas Fritz (er/he), Referent für Handels- und Investitionspolitik bei PowerShift in Berlin

Gewerkschaften, Mobilitätswende und Lösungsstrategien am Beispiel des Fabrikkollektiv Insorgiamo

  • von Tom
  • 15:00–16:00
Die Gewerkschaftsbewegung in Deutschland hinkt einer sozial-ökologischen Mobilitätswende hinterher. Insbesondere die IG-Metall setzt auf den elektronischen Antrieb von PKWs, der wiederum nur eine neue Art des kapitalistischen Greenwashings darstellt. Wichtiger ist es dagegen eine nachhaltige Perspektive zu schaffen, die weg vom individuellen PKW Betrieb geht, ökologisch nachhaltig ist und von den Arbeiter:innen selbstverwaltet wird. Diesen Ansatz versuchen derzeit das Fabrikkollektiv Insorgiamo zu gehen. Hierbei handelt es sich um eine besetzte Automobilfabrik in der Nähe von Florenz. Die Arbeiter:innen versuchen derzeit die Fabrik zu übernehmen und u.a. Lastenräder statt PKW-Teile herzustellen. Der Vortrag wird zum einen einen kritischen Blick auf die Entwicklungen der Arbeitnehmer:innenbewegung zum Thema Mobilitätswende werfen und anschließend am Beispiel von Insorgiamo die Möglichkeit einer sozial-ökologischen Transformation aufgreifen. Anschließend soll diskutiert werden, wie sich das Modell Insorgiamo auf Deutschland übertragen lassen kann.

Workshop mit Out of Action München: Emotionale 1. Hilfe für Aktivist*innen & Bezugsgruppen

  • 17:00 Uhr – 19:00 Uhr
Emotionale 1. Hilfe für Aktivist*innen & Bezugsgruppen
Repression und Gewalterfahrungen können neben juristischen Folgen auch körperliche und psychische Verletzungen hinterlassen. Im Workshop wollen wir gemeinsam mit euch herausarbeiten, welche Strategien es für Aktivist*innen und Bezugsgruppen gibt, um mit emotionaler Belastung durch Repression und Gewalt umgehen zu können. Außerdem stellen wir die Arbeit von Out of Action vor und geben einen theoretischen Input zum Thema „Traumatisierung“.
Triggerwarnung: Kollektiver Austausch über Repressions- / Gewalterfahrungen
Beginn pünktlich, kleine Pause, nur vollständige Teilnahme sinnvoll

Deaf Space

Deaf BIPOC

  • von Vincent Hesse
  • 13:00 Uhr – 14:30 Uhr
Deaf BIPOC, intersektionale Erfahrungen als Tauber als auch BIPOC etc

Deaf Southamerican Perspective

  • 15:00 Uhr – 16:00 Uhr
In this presentation we are giving a southamerican perspective, especially in Brazil, where we are from.

Lautsprach- und Gebärdensprachdolmetschen – eine Perspektive aus der Taubengemeinschaft

  • 16:30 Uhr – 18:00 Uhr
In diesem Vortag geht es um eine subjektive Betrachtung, generell aus der Basis – aus der Erfahrung eines tauben Aktivisten mit tiefer Beziehung zur Gebärdensprachpolitik sowie Erfahrung als Betroffener
Triggerwarnung: Unterdrückung, Diskriminierung, etc

Deaf History

  • von Marcus
  • 18:30–20:00
Die Leidensgeschichte der Tauben Menschen werden aufgezeigt…
Triggerwarnung: Audismus etc.

Kinozelt

Grundlagen des Versammlungsrechts

  • von Emmanuel Schlichter, Jurist bei Green Legal Impact e.V.
  • 10:00 Uhr – 11:30 Uhr
Green Legal Impact e.V. ist eine umweltrechtliche NGO, die die Klima- und Umweltbewegung rechtlich unterstützt. Es wird eine Einleitung zu den rechtlichen Grundlagen rund um Protest geben, insbesondere dem Versammlungsrecht. Für Eure rechtlichen Fragen wird auch noch genügend Zeit verbleiben.
Triggerwarnung: Betroffenheit von Polizeigewalt

Grüne Wiese

Protest Drumming Workshop

von XR Drummers Berlin
13:00 Uhr – 15:00 Uhr
Wir sind ein Team von Trommellehrer*innen aus Manchester und Berlin. Wir sprechen Deutsch und Englisch. Wir freuen uns darauf, am Donnerstag, Freitag und Samstag Trommelworkshops zu geben. Am Sonntag werden wir bei der Demo mitmarschieren. Wir haben einige Instrumente zur Verfügung, aber bringt eure eigenen mit, wenn möglich.
Der Protesttrommel-Workshop wird von erfahrenen Trommellehrer*innen geleitet. Wir werden euch beibringen, was ihr braucht, um bei der Demo am Sonntag mitzumarschieren. Einige Instrumente sind vorhanden, wenn möglich, bringt eure eigenen mit. Workshop auf Englisch und Deutsch.

Samstag, 09. September

Zirkuszelt

Klimatreffenvernetzung

  • 15:00 Uhr – 16:00 Uhr
In verschiedenen Städten gibt es offene Klimatreffen, die antikapitalistisch und klassenkämpferisch arbeiten, in Kontakt stehen und sich in ihrer Arbeit aufeinander beziehen. Wir wollen den Rahmen nutzen, um eine kleine Austauschrunde anzubieten. Thema dabei können sein Erfahrungen aus lokaler Praxis zu teilen, sich zum kommenden Globalen Klimastreik auszutauschen und wie weiter mit der Vernetzung
Für Aktive von offenen Klimatreffen und Interessierte an dem Konzept

Zukunftswerkstatt DeafUtopia

  • von Conny Tiedemann
  • 17:00 Uhr – 19:30 Uhr
Zukunftswerkstatt – Diskussion aller für starke Netzwerkarbeit zwischen tauben und hörenden Menschen
Zum Mitmachen

Klima retten, Kapitalismus abschaffen – wir brauchen eine Strategie!

  • Podiumsdiskussion von Smash IAA
  • 19:30 Uhr – 21:30 Uhr
Die Klimabewegung ist seit einigen Jahren eine der aktivsten politischen Bewegungen. Der Kampf gegen den Klimawandel bringt Menschen auf die Straße und weißt nicht zuletzt durch den Zusammenhang zwischen Klimazerstörung und Kapitalismus über dieses System hinaus. Gleichzeitig gehen die Vorstellungen, welche Strategie, welche Inhalte, Allianzen und Aktionsformen, innerhalb der Bewegung stark auseinander. Wie weiter mit der Klimabewegung? Was können wir aus den letzten Jahren lernen? Welche Ideen und Linien stehen hinter den verschiedenen Organisationsansätzen die es gibt?
Das alles wollen wir diskutieren mit bundesweiten Organisationen, die im Klimakampf aktiv sind.
Podiumsdiskussion mit Vertreter:innen von u.a.: Letzte Generation, Perspektive Kommunismus, …ums Ganze

Smash-IAA Zelt

Revolutionärer Optimismus in Zeiten der Klimakrise

  • von Young Struggle
  • 11:00 Uhr – 12:30 Uhr
Wie schöpfen wir in einer Welt voller Krisen die Kraft, Zuversicht und Hoffnung, die wir in unserem politischen Kampf brauchen? – Über diese Frage wollen wir in diesem Workshop diskutieren, sowohl ausgehend von unserer persönlichen Erfahrung als auch mit dem Blick auf revolutionäre Vorbilder.
Wir sind politisch aktiv, weil wir davon überzeugt sind, dass sich diese Welt verändern muss und dass sie sich verändern kann. Diese Überzeugung von der Möglichkeit einer besseren Welt treibt uns an und gibt uns Kraft. Dennoch kann es sein, dass wir zweifeln, dass wir von Niederlagen zurückgeworfen werden oder uns die Aufgabe, die vor uns liegt, einfach zu groß erscheint. Wie gehen wir mit diesen Gefühlen um? Wie schaffen wir es, hoffnungsvoll zu bleiben? Was gibt uns Kraft und Zuversicht in unserer politischen Arbeit und in unserem Alltag? Über diese Fragen wollen wir mit euch diskutieren. Dabei wollen wir auf unsere persönlichen Erfahrungen eingehen und von revolutionären Vorbildern in Kämpfen weltweit, von ihrer Philosophie und von ihrer Geschichte lernen.
Young Struggle ist eine offene sozialistische Jugendorganisation, die in mehreren Ländern Europas aktiv ist. Wir organisieren uns als Jugendliche in verschiedenen Bereichen unseres Lebens, sei es in der Schule, Uni oder im Betrieb. Überall wo wir sind, wollen wir die Veränderung, die wir uns wünschen, selbst in die Hand nehmen: wir kämpfen gegen Kapitalismus, Faschismus und Rassismus, Sexismus und LGBTI+ Feindlichkeit, Umweltzerstörung und Krieg. Wir wissen, dass Jugendliche in all diesen Kämpfen eine wichtige Rolle einnehmen müssen und wollen uns gemeinsam auf diese vorbereiten, weil uns der Kapitalismus mit all seinen Krisen keine Zukunft bietet. In den Ortsgruppen organisieren wir kollektiv Aktionen, Bildungen, Veranstaltungen, Plattformen und vor allem uns selbst, um gegen das kapitalistische und patriarchale System zu kämpfen.

Diskussionsveranstaltung: Wie kann ein umweltverträgliches Verkehrssystem verwirklicht werden?

  • von Trägergruppe Nürnberg der internat. Automobilarbeiterkonferenz und die Umweltgewerkschaft e.V. veranstalten gemeinsam diese Veranstaltung.
  • 14:00 Uhr – 15:30 Uhr
Diese Veranstaltung will einen Beitrag zur aktuellen Diskussion über ein ökologisches Verkehrssystem der Zukunft leisten. Dazu stellen wir Auszüge aus einer aktuellen Studie der Umweltgewerkschaft e.V. vor. Elektromobilität wird darin wesentlich umfassender verstanden, als die von den Autokonzernen eingeschränkte Sicht auf E-Autos, E-fuells, usw. Ebenso geht es um die fatalen Auswirkungen auf die ganze Gesellschaft. Die Automobilarbeiterkonferenz und die Umweltgewerkschaft stehen für ein ökologsiches Verkehrssystem. Dieses kann und muss erkämpft werden – gemeinsam die Erde vor dem Kollaps retten.

Arbeitsplätze vs. Klimaschutz?

  • von Smash IAA
  • 16:00 Uhr – 17:00 Uhr
Klassenkampf, Arbeiter:innen-Interessen und die Klimafrage in der Autoindustrie 
Diskussionsveranstaltung mit einer aktiven Metallerin bei Mercedes Benz Cars

Aktionsplenum

  • 18:00 Uhr – 19:00 Uhr
Plenum zu SmashIAA Aktionen

Moisés y Ghandi, internationalistisches Zelt

Welche Strategie gegen die Klimakatastrophe?

  • von Waffen der Kritik / Klasse gegen Klasse 
  • 14:00 Uhr – 15:30 Uhr
Die Klimabewegung tritt an, um sich der Maschinerie der kapitalistischen Zerstörung entgegenzustellen. Kleben, Blockieren und Stören: Aktionsformen und Organisationen kamen und gingen, jedoch ohne grundlegende Veränderungen bewirken zu können. Angesichts dieser Herausforderung stellt sich unausweichlich die Frage nach der Strategie. Wir von Waffen der Kritik, der marxistischen Hochschulgruppe der Revolutionären Internationalistischen Organisation (RIO) und von klassegegenklasse.org, möchten diese revolutionär beantworten. Dafür möchten wir von internationalen Beispielen lernen, wie dem Kampf gegen Total aus Frankreich, der Besetzung bei GKN in Italien sowie dem gemeinsamen Widerstand der indigenen Bevölkerung und Arbeiter:innen in Jujuy, Argentinien.

Megaprojekte im Iran

  • 16:45 Uhr – 18:45 Uhr
Seit Mitte September 2021 scheinen die Straßen der iranischen Städte nicht zur Ruhe kommen zu wollen…
In den westlichen Medien wurde viel über die Geschehnisse auf den Straßen von mehr als hundert iranischen Städten und Gemeinden berichtet, aber Worte, auch wenn sie nicht auf den persönlichen, geopolitischen und wirtschaftlichen Nutzen derjenigen abzielen, die sie äußern, können diesem Aufstand niemals gerecht werden. Es ist bereits bekannt, dass der Funke, der die Flamme der Bewegung entfachte, die Ermordung der jungen Jina (Mahsa) Amini durch die Sittenpolizei der Islamischen Republik im Iran war. Aber es ist auch klar, dass die Forderungen seit den ersten Tagen über die Ablehnung der Schleierpflicht hinausgehen und darauf abzielen, ein klares NEIN zu einem System zu sagen, das seit mehr als vier Jahrzehnten die verschiedenen im Iran lebenden Völker unterdrückt und sie jedes Mal gewaltsam unterdrückt, wenn sie ihre Stimme durch Streiks, Sit-ins, Demonstrationen usw. erheben.
Bahram Ghadimi, Mitglied des iranischen Kollektivs Andeesheh va Peykar (Gedanke und Kampf), wird versuchen, diese Proteste im Lichte der historischen und aktuellen Ereignisse im Iran, aber auch in ihrem internationalen Charakter zu analysieren.
Mehr info:

no future for IAA Zelt

Klimakrise, Mobiliät und öffentlicher Raum – eine antikapitalistische Kritik

  • von no future for IAA
  • 11:30 Uhr – 13:30 Uhr
Die Greenwashing-Show der IAA stellt den Versuch dar, den Standort Deutschland und die Profite seiner Autoindustrie für die kommenden Jahrzehnte zu sichern. Nicht nur deshalb ist sie Zielscheibe unseres Protests und Anlass für unversöhnliche Interventionen. Mit der Ausbreitung ihrer Ausstellungsflächen über die gesamte Innenstadt, steht sie symbolisch für den kapitalistischen Zugriff auf unser aller Leben. Für uns sind Fragen nach Klimagerechtigkeit immer verbunden mit weitergehenden sozialen Fragen. In Städten, besonders solchen wie München, stehen diese Fragen im engen Zusammenhang mit Fragen nach Zugang zum urbanen Raum, des immer knapper und teurer werden Wohnraums bzw. der Verfügung über die knappe Ressource des öffentlichen Raums. In dem Workshop werden wir vertieft auf den Zusammenhang von Klimakrise, Mobiliät und öffentlichem Raum eingehen.

Autoaufkleber: Individualierungs- und Symbolpraktiken mit Autos

  • von Thadeus Wanna
  • 15:00 Uhr – 17:00 Uhr
Viel in letzter Zeit in der Klimagerechtigkeitsbewegung debattiert worden, dass das Auto nicht nur als klimaschädlicher Technologie, sondern auch ein Symbol für Herrschaft und Ausbeutung darstellt. Die immer größer werdenden Karossen betreiben ein physische und symbolische Raumnahme, das Auto ist nicht zuletzt auch häufig stark vergeschlechtlichtes Symbol männlicher Herrschaft. Seine Rolle – insbesondere für die deutsche – Nationalseele, wie auch das Autofahren als selbstinszenierter Akt der konformistischen Revolte Rechter Akteur*innen. In diesem Workshop soll die Perspektive kleiner skaliert werden und das Auto selber als Träger von Symbolen, genauer Aufklebern, untersucht werden. Als Untersuchungsgegenstand bisher wissenschaftlich vernachlässig soll hier ein erster explorativer Versuch unternommen werden. Warum kleben Leute Sticker auf ihre Auto? Was sind die Bedeutungswelten, die damit transportiert werden? Welche politischen Bedeutungen lassen sich aus diesen Alltagspraktiken herauslesen? Der Workshop unternimmt, eine Reise in die deutsche (Klein-)Bürgerseele, untersucht die Grenzen des Geschmacks und liefert zahlreiche Bildmaterialien, die bisweilen verstören.
Triggerwarnung: Manche Bilder zeigen rassistische oder sexistische Darstellungen als Anschauungsobjekte

Eine klimagerechte Gesellschaft erkämpfen

  • von Workers for Future, vertreten durch Franz Haslbeck
  • 18:00 Uhr – 20:30 Uhr
Workshop „Eine klimagerechte Gesellschaft erkämpfen“
Warum wir ein strategisches Bündnis zwischen Klimabewegung und ArbeiterInnenbewegung brauchen.
Workshop „Eine klimagerechte Gesellschaft erkämpfen“
Warum wir ein strategisches Bündnis zwischen Klimabewegung und ArbeiterInnenbewegung brauchen. 
  • Kurz-Inputs:
    • Franz (Workers for Future): umweltverträgliche Produktion verlangt Denken über Kapitalismus hinaus
    • Matthias (VKG, ehemaliges BR-Mitglied, VKL Sprecher bei Mahle Autozulieferer):
      • Welche Transformation im Automobilsektor brauchen wir?
      • Mit wem müssen wir zusammenarbeiten?
      • Was macht die IG Metall?
  • Im Anschluss:
    • Diskussion
    • Arbeitsgruppen
    • Plenum

Workshop zum Mitmachen

Deaf Space

Die Probleme gehörloser Flüchtlinge

  • von Daryna und Margaryta
  • 11:00 Uhr – 12:30 Uhr
Die Probleme gehörloser Flüchtlinge
Triggerwarnung: Der Bericht wird die Diskriminierung von Flüchtlingen durch hörende Personen hervorheben

Taubblind

  • von Alex Angulin
  • 13:00 Uhr – 15:00 Uhr
Aufklärung über die Welt der Taubblinden
Bitte schwarzes/ dunkles bei heller Haut, bei dunkler Haut entgegensetzen, anziehen, damit man Gebärdensprache besser sehen.

Antidiskriminierungsarbeit (mit und für taube Menschen)

  • von Martin*a Vahemäe-Zierold, seit August 2022 arbeite ich Beauftragte Person für Queer und antidiskriminierung im Bezirksamt. Taub, Queer und non-binäre
  • 15:15 Uhr – 16:45 Uhr
Diskriminierungen als auch Unterdrückungen gegenüber tauben Menschen
Taube Menschen erfahren Diskriminierungen als auch Unterdrückungen in ihrem Alltag. Beispielsweise mit Audismus, was eine hörzentrierte Diskriminierung gegenüber taube Menschen ist. Weiterhin gibt es den Phonozentrismus, den die hörenden Menschen ausüben und es gibt weiterhin verschiedene Machtverhältnisse. In dem Workshop werden Diskriminierungserfahrungen der tauben Menschen erzählt, Aufklärung über Taubenkultur als auch Gebärdensprach(-kultur) getätigt und, da ich Antidiskriminierungsbeauftragter bin, der Berliner Landesdiskriminierungsgesetz als eine Perspektive bezüglich Taube Menschen aufgezeigt. Abschließend ein Abriß vorgestellt, wie hörende Menschen sich als Allies einsetzen können ohne dabei das Hören als auch die Lautsprache als das Dominante zu nutzen. Viel Spaß! =)
Bitte sensible Kommunikation

Grüne Wiese

Leerstandsspaziergang

  • von Freiräumen
  • 13:00 Uhr – 15:30 Uhr
Spaziergang zu verschiedenen leerstehenden Gebäuden mit Infos zu deren vergangenen, momentanen oder bevorstehenden (Zwischen)-Nutzungen als Einblick und möglicher Einstieg in die Arbeit des Bündnis Freiräumen.
Das Bündnis Freiräumen beschäftigt sich mit der Aktivierung und subkulturellen Nutzung von Leerständen in München. Wir wollen mit euch an zwei Tagen mit jeweils verschiedene Routen gemeinsam die Stadt erkunden und zu ausgewählten Leerständen Hintergründe geben.
Es wird schöne Geschichten zu strukturellen Problemen bei der Raumvergabe in der Stadt geben und „warum alle Raum suchen und niemensch Raum hat“, obwohl „die halbe Stadt leer steht“.
Wir gehen bei Interesse gerne auch auf unsere bisherigen Erfahrungen mit Aktivierungen von Leerständen im Raum München ein.
Freiräumen München ist ein loses Bündnis aus verschiedenen Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen, die sich für eine unkommerzielle, selbstbestimmte Gestaltung & Nutzung von Freiräumen in München einsetzen. Der verbindliche gemeinsame Nenner sind im Prozess gemeinsam entwickelte Awareness-Grundsätze.
Triggerwarnung: Verlassen des Camp/Veranstaltungsgeländes deswegen ggf. erhöhte Repressionsgefahr
Bitte Pünktlich sein, wir laufen 15 min nach Beginn los; bequeme Fußbekleidung zum Laufen

Protest Drumming Workshop

  • von XR Drummers Berlin
  • 13:00 Uhr – 15:00 Uhr
Wir sind ein Team von Trommellehrer*innen aus Manchester und Berlin. Wir sprechen Deutsch und Englisch. Wir freuen uns darauf, am Donnerstag, Freitag und Samstag Trommelworkshops zu geben. Am Sonntag werden wir bei der Demo mitmarschieren. Wir haben einige Instrumente zur Verfügung, aber bringt eure eigenen mit, wenn möglich.
Der Protesttrommel-Workshop wird von erfahrenen Trommellehrer*innen geleitet. Wir werden euch beibringen, was ihr braucht, um bei der Demo am Sonntag mitzumarschieren. Einige Instrumente sind vorhanden, wenn möglich, bringt eure eigenen mit. Workshop auf Englisch und Deutsch.

Tanz aus der Reihe- Groove Dance

  • von Astrid Pernes
  • 22:00 Uhr –23:30 Uhr
Tanz aus der Reihe ist ein Tanzerlebnis der anderen Art, ohne Tanz Regeln, aber doch mit Regeln, die die Gruppe wachsen lässt. Überraschend, wild und emotional
Alle Teilnehmenden erhalten einen Kopfhörer auf dem sie die Musik und meine Stimme hören. Getanzt wird frei und ohne feste Formen. Die Gruppe verbindet sich durch die Musik, die Bewegung und Energie. Inspirationen und Anregungen bekommt ihr dabei von mir und ich aber auch von euch!
Wir starten zusammen und beenden die Stunde zusammen. Bitte seid pünktlich
Die Kopfhörer sind für Kinder unter 6 nicht geeignet, Hörgeräte Träger leiden meinstens auch unter den Kopfhörern.
Zu Astrid Pernes: Vor 10 Jahren hab ich Groove zufällig kennengelernt und war so begeistert, dass ich schon ein halbes Jahr später Trainerin geworden bin. Mir gefällt an Groove die Freiheit des Tanzes, aber auch die Verbindung durch den Tanz zur Gruppe. Groove ist Null esoterisch, aber trotzdem ein Workout für Körper Geist und Seele, wild, kreativ und immer überraschend.  In meinem anderen Leben bin ich eine glückliche Mama von drei Töchtern und liebe meinen Beruf als Schneidermeisterin.

Sonntag, 10. September

Zirkuszelt

Wake-Up, Demo-Warm-Up DJ-Set

  • von Freiräumen
  • 08:00 Uhr – 09:00 Uhr
Details und Lineup folgen in Kürze!

Demo-Warm-Up

  • von Freiräumen
  • 10:00–10:45
Details folgen in Kürze!

#NoIAAAfterparty

  • 13:12 Uhr – 22:00 Uhr
Details und Lineup folgen in Kürze!

Deaf Space

Föderationsarbeit zwischen Tauben und Hörenden – DeafUtopia

  • von Marcus
  • 10:00–11:00
In dieser Session wollen wir gemeinsam schauen, wie wir die bisherigen Problematiken der tauben Menschen in Relation zur Lautsprachmacht als auch hegemonialen Macht der hörenden Welt überwinden können und eine föderative Zusammenarbeit anstreben können… So dass taube Menschen auch eine DeafUtopia verwirklichen können…

Grüne Wiese

  • 10:00 Uhr
Beginn der #BlockIAA Demonstration